Herthas Manager Fredi Bobic sitzt im Berliner Olympiastadion auf der Bank. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Soeren Stache/dpa-Zentralbild/dpa)

Fredi Bobic macht der öffentliche Machtkampf bei Hertha BSC zu schaffen. Das Fazit des 50-Jährigen nach nicht einem Jahr beim Berliner Fußball-Bundesligisten fällt auch eher ernüchternd aus.

«Ich finde bis jetzt noch gar nichts erfolgreich, das muss ich so ehrlich sagen», sagte er auf die Frage nach seinem bisher größten Erfolg in seiner Amtszeit in einem Interview dem «Tagesspiegel»: «Der Erfolg wird sich erst auf Dauer einstellen. Da muss sich zeigen, ob das alles gegriffen hat oder ob ich gescheitert bin. Ganz einfach. Da bin ich komplett realistisch.»

Aktuell belegt die Hertha den 16. Tabellenrang. Beim Debüt von Felix Magath gelang dem Hauptstadtclub ein 3:0 gegen die TSG 1899 Hoffenheim. Nach seiner Corona-Quarantäne übernahm er am Donnerstag wieder das Training mit der Mannschaft.

Bobic: Verein produziert «sehr viel Lautstärke»

Begleitet wurde auch seine Rückkehr auf den Rasen von den Nebengeräuschen bei der Hertha. Zwischen Investor Lars Windhorst und Präsident Werner Gegenbauer tobt ein Machtkampf – öffentlich ausgetragen. Er rede offen und klar mit beiden, betonte Bobic. «Für mich steht immer der Verein im Vordergrund, nicht die Person. Das wissen beide. Ich möchte das Beste für den Verein. Und aus Sicht des Vereins finde ich die Bitte verständlich, dass man das Ganze jetzt mal ein bisschen runterdimmt bis zum Klassenerhalt.»

Der Verein produziere gerade «sehr viel Lautstärke», sagte Bobic: «Das macht mich schon auch nachdenklich, und das werde ich intern auch klar ansprechen. Meine Devise wird immer sein: miteinander reden, nicht übereinander reden.»

Windhorst hatte am Sonntag die Vereinsmitglieder dazu aufgerufen, in der Versammlung im Mai die Abwahl der derzeitigen Führungsmannschaft um Gegenbauer zu beantragen. «Gerade wenn es was Persönliches ist, geht es oft um Nebensächliches», sagte Bobic zu dem Zoff, der mittlerweile auf einer persönlichen Ebene angekommen zu sein scheint. «Aber wer die mediale Kraft des Fußballs kennt, weiß, dass hier auch Nebensächliches eine große Lautstärke entwickeln kann. Das versuche ich zu erklären.»

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