Hertha-Profi Kevin-Prince Boateng fordert im Umgang mit Geschäftsführer Bobic mehr Geduld. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Soeren Stache/dpa/Archiv)

Mittelfeldspieler Kevin-Prince Boateng (35) hat Hertha-Geschäftsführer Fredi Bobic gegen Kritik verteidigt und um Geduld geworben.

«Dass die Eintracht gerade die Europa League gewann, hat sie dem Fundament zu verdanken, das Bobic vor sechs Jahren gelegt hat», sagte der gebürtige Berliner dem «Spiegel» über Bobic, mit dem Boateng 2018 bei Eintracht Frankfurt den DFB-Pokal gewonnen hatte. «Bobic ist unter den Sportmanagern so was wie Lionel Messi. Man muss ihm Zeit geben», sagte der 35-Jährige.

Der 50 Jahre alte Bobic ist seit Sommer 2021 in Berlin. In seiner ersten Saison konnte der Abstieg nur knapp verhindert werden. Dabei gerieten auch Personalentscheidungen des Managers in die Kritik.

Hertha werde in der Presse wie ein Topclub behandelt, wie Real Madrid oder der FC Barcelona, so Boateng. «Wenn es nach drei Monaten nicht funktioniert, fordern die Leute deinen Rauswurf.» Das sei in Frankfurt anders.

Die Vision von Hertha als Big City Club findet Boateng nach eigenen Worten nicht schlecht, «aber es wurde zu viel geredet und zu wenig gemacht». In Anspielung auf das Investment von Lars Windhorst sagte er: «Nur weil man 374 Millionen Euro investiert, heißt das noch lange nicht, dass es auch läuft.»

Das Hertha-Eigengewächs war im Sommer 2021 nach 14 Jahren in seine Heimatstadt zurückgekehrt. Unter Felix Magath wurde der verletzungsgeplagte Boateng schließlich zur prägenden Figur bei der Hertha, war vor dem entscheidenden Spiel in der Relegation in Hamburg sogar an der Aufstellung beteiligt. So etwas habe er noch nie erlebt, sagte Boateng. «Viele mögen das als Schwäche sehen, ich habe es als Stärke empfunden, dass er mir vertraut hat, weil ich die Jungs besser kenne.»

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