Das Endspiel in der Fußball-Königsklasse zwischen dem FC Liverpool und Real Madrid wird im Stade de France am Rande von Paris ausgetragen. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Adam Davy/PA Wire/dpa)

Ein Star, der erstmals in seinem Leben im Stadion ist, ein Schiedsrichter mit eigenem «Fanclub» oder ein Ball, der keine Farben trägt, dafür aber eine Friedens-Botschaft.

Das Champions-League-Finale zwischen dem FC Liverpool mit Trainer Jürgen Klopp und Real Madrid mit Mittelfeldspieler Toni Kroos am heutigen Samstag (21.00 Uhr/ZDF und DAZN) in Paris bietet einige kuriose Randgeschichten.

Premiere:

Camila Cabello heißt der Star der kleinen Eröffnungszeremonie – und für den Grammy-nominierten Popstar wird es ein ganz besonderer Tag. Die 25-Jährige war nämlich nach eigener Aussage noch nie bei einem Spiel im Stadion. «Fußball ist mit Abstand mein Lieblingssport», sagte die Sängerin mit kubanisch-amerikanischen Wurzeln trotzdem: «Es ist der einzige Sport, den ich anschaue, bei dem ich weiß, was los ist und den meine Familie mag. Ich wollte schon ein paar Mal zu Spielen gehen, aber das ging dann mit meinen Terminen nicht – es ist also mein erstes Spiel und ich freue mich richtig.» Ihr Wunsch für ihre Stadionpremiere: Ein Elfmeterschießen. «Ich hoffe, dass es dramatisch wird, weil ich es nicht mag, wenn es gleich 0:3 steht und man weiß, was passieren wird.»

Fanclub:

Es ist gut möglich, dass am Samstag auch bei der ein oder anderen Entscheidung des Schiedsrichters Jubel ausbrechen wird. Der Grund: Der Unparteiische Clément Turpin ist Franzose und hat somit ein Heimspiel. Laut UEFA hat der 39-Jährige aus dem Burgund sogar seinen eigenen, persönlichen Fanclub dabei. Immerhin: Seine Frau, seine drei Kinder, seine Eltern, sein Bruder und sein erster Schiedsrichter-Ausbilder werden auf jeden Fall im Stadion sein.

Friedenssymbol:

Weil der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine immer noch andauert, will die UEFA ein Zeichen setzen. Und sie tut es mit der Werbefläche, die die ganze Zeit im Bild ist: Dem Ball. Das Spielgerät wird den Schriftzug «Мир | Peace» tragen – also Frieden auf Russisch und Ukrainisch beziehungsweise Englisch. Der Ball wird nicht in den Handel kommen, nach dem Finale aber zugunsten des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR versteigert. Der Ausrüster Adidas verzichtet zudem laut UEFA «bewusst auf Farben». Das komplette Weiß soll Waffenruhe und Einheit und Frieden symbolisieren.

Rasen:

Einen Tag vor dem Finale wurde im Stade de France der Rasen ausgetauscht. «Das ist eine interessante Idee», sagte Klopp, stellte aber klar: «Das trübt meine Vorfreude nicht um ein Prozent. Ich würde auch auf Beton spielen.»

Rekordjagd:

Stürmer Karim Benzema von Real Madrid jagt im Finale den Torrekord seines früheren Teamkollegen Cristiano Ronaldo. Der Portuguiese erzielte 2013/14 im Real-Trikot 17 Treffer in einer Saison, das ist bis heute Bestwert in der Königsklasse. Der Franzose Benzema steht aktuell bei 15. Die Bestmarke Ronaldos mit zehn Treffern in der K.o.-Phase aus der Saison 2016/17 hat Benzema bereits eingestellt.

Trainerserie:

Das Champions-League-Finale wird in diesem Jahr zum fünften Mal in Folge mit mindestens einem deutschen Trainer gespielt. Der Coach des FC Liverpool, Jürgen Klopp, setzt eine Serie fort, an der er in den vergangenen Jahren selbst schon großen Anteil gehabt hat.

Die deutschen Trainer in Champions-League-Finals:

  • 1997: Ottmar Hitzfeld (Borussia Dortmund/3:1 gegen Juventus Turin)
  • 1998: Jupp Heynckes (Real Madrid/1:0 gegen Juventus Turin)
  • 1999: Ottmar Hitzfeld (Bayern München/1:2 gegen Manchester United)
  • 2001: Ottmar Hitzfeld (Bayern München/5:4 i.E. gegen FC Valencia)
  • 2002: Klaus Toppmöller (Bayer Leverkusen/1:2 gegen Real Madrid)
  • 2012: Jupp Heynckes (Bayern München/3:4 i.E. gegen FC Chelsea)
  • 2013: Jupp Heynckes (Bayern München/2:1 gegen Borussia Dortmund)
  • 2013: Jürgen Klopp (Borussia Dortmund/1:2 gegen Bayern München)
  • 2018: Jürgen Klopp (FC Liverpool/1:3 gegen Real Madrid)
  • 2019: Jürgen Klopp FC Liverpool 2:0 gegen Tottenham Hotspur
  • 2020: Hansi Flick (Bayern München/1:0 gegen Paris Saint-Germain)
  • 2020: Thomas Tuchel (Paris Saint-Germain/0:1 gegen Bayern München)
  • 2021: Thomas Tuchel (FC Chelsea/1:0 gegen Manchester City)
  • 2022: Jürgen Klopp (FC Liverpool/Gegner ist Real Madrid)

Rekordtrainer:

Für einen Tag war Jürgen Klopp schon ein Rekordtrainer in der Champions League: Nachdem er mit dem FC Liverpool als erster Club das Endspiel der Königsklasse erreicht hatte, stand der deutsche Coach mit vier Final-Teilnahmen seit der Einführung 1992 auf einer Ebene mit Marcello Lippi, Alex Ferguson und Carlo Ancelotti. Einen Tag darauf übernahm der frühere Bayern-Trainer Ancelotti durch den Halbfinal-Erfolg mit Real Madrid die alleinige Führung. Alleiniger deutscher Rekordtrainer in Bezug auf die Endspiel-Teilnahmen ist Klopp allerdings jetzt schon. Er überflügelte Jupp Heynckes und Ottmar Hitzfeld, die je dreimal im Endspiel standen. Sie gewannen jedoch jeweils zweimal, Klopp einmal. Neben Ancelotti ist auch der frühere Real-Trainer Zinedine Zidane mit drei Titeln Rekordsieger des Wettbewerbs.

TV-Sender:

Das Champions-League-Finale ist in diesem Jahr auch ohne Abonnement im TV zu sehen. Das ZDF überträgt ab 21.00 Uhr. Live-Reporter ist Béla Réthy, als Co-Kommentator ist 2014-Weltmeister Per Mertesacker dabei. Vor dem Anpfiff stimmen Moderator Jochen Breyer, Mertesacker und als zweiter Experte Gladbach-Profi Christoph Kramer auf die Partie ein.

DAZN überträgt ebenfalls das Finale. Der Streamingdienst holte sich im ehemaligen Real-Profi Sami Khedira ebenfalls weltmeisterliche Expertise. Kommentator ist Jan Platte. Unterstützt wird er von Ex-Nationalspieler Sandro Wagner. Laura Wontorra und Alex Schlüter moderieren.

Die voraussichtlichen Aufstellungen:

FC Liverpool: Alisson – Alexander-Arnold, Konaté, van Dijk, Robertson – Henderson, Fabinho, Thiago – Salah, Mané, Luis Díaz

Real Madrid: Courtois – Carvajal, Éder Militão, Alaba, Mendy – Kroos, Casemiro, Modrić – Valverde, Benzema, Vinícius Júnior

Schiedsrichter: Clément Turpin (Frankreich)

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