Würde sich wünschen, dass man beim DFB stärker auf die Expertise früherer Nationalspieler zurückgreifen würde: Matthias Sammer. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Bernd Thissen/dpa)

Der ehemalige DFB-Sportdirektor Matthias Sammer (54) wünscht sich einen größeren Einfluss früherer Nationalspieler in der Führungsspitze beim Deutschen Fußball-Bund.

«Was ist mit Michael Ballack, Philipp Lahm, Bastian Schweinsteiger? Das sind alles Leute, die müssen beim DFB nicht Präsident werden, aber warum schafft man nicht eine Stelle als Vize-Präsident, um Ausdruck, Gesicht und Haltung zu bekommen. Es ärgert mich kolossal, dass man auf diese Expertise nicht zurückgreift», sagte Sammer in einem Interview dem «Kicker».

Auch Rekordnationalspieler Lothar Matthäus oder der ehemalige DFB-Teamchef Rudi Völler wären aus Sammers Sicht Kandidaten für eine wichtige Verbandsfunktion. «Ich freue mich, dass Lothar Matthäus fantastisch analysiert. Aber wäre er nicht wichtiger in einer Stelle beim DFB? Rudi Völler hat jetzt aufgehört und könnte das, auch wenn er mich jetzt vielleicht anruft und beschimpft», sagte der Europameister von 1996.

Eine eigene Rückkehr zum DFB, für den er von 2006 bis 2012 als Sportdirektor arbeitete, schloss Sammer, der derzeit als Berater bei Borussia Dortmund engagiert ist, aus. «Ich habe meinen Nachweis gebracht. Ich war über sechs Jahre im Verband, da dürfen mal andere ran», sagte er.

Der Nationalmannschaft traut Sammer bei der WM im Spätherbst in Katar den Titelgewinn zu. «Wenn man die Mannschaft durchgeht, sind wir gut aufgestellt, vielleicht fehlt nur ein klassischer Mittelstürmer. Ich habe Vertrauen in Hansi Flick und ich glaube, dass wir eine sehr gute, interessante und konkurrenzfähige Mannschaft haben. Und wenn ich die Konkurrenz betrachte, sehe ich keine, die erheblich besser ist als wir», sagte Sammer.

Von