Offen für Änderungen beim Videobeweis: Jochen Drees, DFB-Innovations-Leiter. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Arne Dedert/dpa)

DFB-Innovations-Leiter Jochen Drees hält die Idee, Fußball-Trainer Entscheidungen per Videobeweis (VAR) anfechten zu lassen, nicht für komplett abwegig.

«Ich stehe der Diskussion über Verbesserungen und Entwicklungen im Bereich des Videoassistenten grundsätzlich immer offen gegenüber», sagte der ehemalige Bundesliga-Schiedsrichter der Deutschen Presse-Agentur. «Wir sind aber auch dran gebunden, was die FIFA uns vorgibt. Dort wird die Einführung einer Challenge-Option aktuell nicht verfolgt.»

Wichtiger Blick über den sportlichen Tellerrand

Die sogenannte «Challenge» steht Trainern in unterschiedlichen Ausprägungen etwa in der amerikanischen Basketball-Liga NBA, der US-Football-Liga NFL und der Eishockey-Liga NHL zur Verfügung, um Entscheidungen der Schiedsrichter infrage zu stellen. Drees hält den Blick über den sportlichen Tellerrand für wichtig, sagt aber auch: «Wir müssen bei diesem konkreten Thema eingestehen, dass wir damit keine großen Erfahrungen haben und ich halte es zudem für zwingend erforderlich, dass man die Abläufe einer solchen Neuerung erst einmal bis zum Schluss durchdenken muss.»

Wenn Trainern eine Challenge pro Halbzeit eingeräumt werden würde, dann stelle sich die Frage: Was passiere, wenn der Trainer Unrecht hat? «Verliert er dann ein Recht auf eine Auswechslung», fragt Drees. Zudem müsse darüber gesprochen werden, wie man damit umgehe, wenn der Trainer die Anfechtung als taktisches Mittel nutze, wenn seinem Team die Luft ausgehe, um der Mannschaft eine Pause zu geben. Zuletzt jährte sich die Einführung des Videobeweises in der Fußball-Bundesliga zum fünften Mal.

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