Vor dem Spiel Olympique Marseille gegen Eintracht Frankfurt lieferten sich Fans beider Vereine eine heftige Pyro-Auseinandersetzung. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Sebastian Gollnow/dpa)

Eintracht Frankfurt hat die mutmaßlich schwere Verfehlung eines seiner Fans vor dem Königsklassen-Spiel bei Olympique Marseille scharf verurteilt. Internetbilder sorgten vor dem 1:0-Sieg der Eintracht für Wirbel, weil sie einen Eintracht-Fan beim Hitlergruß zeigen sollen.

«Von einem einzelnen Vorfall im Vorfeld des UEFA Champions League-Spiels zwischen Olympique de Marseille und Eintracht Frankfurt, bei dem eine als «Hitlergruß» zu verstehende Gestik gezeigt wurde, distanziert sich der Club in aller Deutlichkeit», hieß es in einer Mitteilung des Fußball-Bundesligisten nach dem Spiel. «Antisemitisches Gedankengut steht im krassen Widerspruch zum unmissverständlichen und unverrückbaren Werteverständnis des Clubs und seiner Wurzeln.»

Die auf dem Video zu sehende Person habe sich noch während des Spiels beim Eintracht-Fanbeauftragten gemeldet und den Vorwurf einer antisemitischen Intention nachdrücklich zurückgewiesen, hieß es weiter. «Eintracht Frankfurt wird diesen Vorgang und die Darstellung des Betreffenden ausführlich überprüfen.»

Pyro-Randale im Stadion

Vor der Gruppenpartie bei Olympique Marseille lieferten sich Fans beider Vereine im Stade Velodrome heftige Pyro-Auseinandersetzungen. Aus beiden Fanblöcken wurden auf die gegnerischen Anhänger Leuchtraketen gefeuert und Böller geworfen. Ein Fan von Eintracht Frankfurt wurde schwer verletzt. «Er liegt im Krankenhaus, ist aber außer Lebensgefahr», sagte Frankfurts Vorstandsmitglied Philipp Reschke. Wie Reschke weiter sagte, soll der Anhänger wohl durch eine Leuchtrakete verletzt worden sein.

Vier deutsche Fans wurden laut dem Sprecher der Präfektur festgenommen, weil sie verbotenes Feuerwerk mit ins Stadion nehmen wollten. Vier OM-Fans wurden demnach wegen versuchter Übergriffe auf die Ordnungskräfte mitgenommen. Insgesamt habe es aber keine größeren Vorfälle gegeben.

Folgen für die Eintracht?

Für den Bundesligisten könnten die Vorkommnisse drastische Folgen nach sich ziehen, da die SGE nach dem Platzsturm im Europa-League-Halbfinale gegen West Ham United von der Europäischen Fußball-Union zu einem Zuschauerausschluss im nächsten internationalen Spiel verurteilt worden war. Die Strafe war für zwei Jahre zur Bewährung ausgesetzt worden, könnte nach den Vorfällen in Marseille aber in Kraft treten.

Ihre nächsten beiden Champions-League-Spiele bestreitet die Eintracht gegen Tottenham Hotspur. Am 4. Oktober tritt die SGE zunächst zuhause an, rund eine Woche später findet die Partie in London statt.

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