Trifft am 7. Spieltag mit RB Leipzig auf seinen Ex-Club Borussia Mönchengladbach: Trainer Marco Rose. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Jan Woitas/dpa)

Nach der vermeidbaren Niederlage bei Real Madrid wartet auf RB Leipzigs neuen Trainer Marco Rose bereits die nächste unangenehme Dienstreise.

Bei seinem Ex-Club Borussia Mönchengladbach ist die Fanseele noch immer verletzt, nachdem sich Rose im vergangenen Jahr per Ausstiegsklausel nach Dortmund verabschiedet hatte. Und als ob die Rückkehr des Ex nicht brisant genug für das Bundesliga-Duell am Samstag (18.30 Uhr/Sky) wäre, kommt nun auch noch die Causa Max Eberl dazu.

Eberl vor Engagement als Sportchef bei RB

Der Manager hatte sich wegen mentaler Ermüdung Ende Januar von seinem Posten in Gladbach zurückgezogen, wird aber nun ausgerechnet beim in Gladbach höchst unbeliebten Emporkömmling anheuern. Am Donnerstag berichtete der «Kicker», dass Eberl am 1. Januar seinen Dienst als mit umfangreichen Kompetenzen ausgestatteter Sportchef antreten soll. Uneinigkeit herrscht zwischen beiden Clubs noch über die Ablöse für den bis 2026 gebundenen Eberl, die bei etwa fünf Millionen Euro liegen soll.

Bekanntgegeben werden soll der Wechsel nach Leipzig erst nach dem Duell am Samstag. Ein logischer Schritt, um die wenig amüsierte Gladbacher Fanszene nicht erneut vor den Kopf zu stoßen. Diese war einst schon mit arg beleidigenden Plakaten gegen Ralf Rangnick aufgefallen. Nun rechneten einige Anhänger in einem offenen Brief mit Eberl ab. Der 48-Jährige wurde sogar der Lüge bezichtigt.

Da rückt der sportliche Teil in den Hintergrund. Denn auch RB-Boss Oliver Mintzlaff hatte für die kommenden Tage Gespräche mit Mönchengladbach wegen einer möglichen Verpflichtung von Eberl angekündigt.

In der Königsklasse steht RB durch den Fehlstart mit dem 1:4-Debakel gegen Donezk und dem 0:2 in Madrid mit null Punkten in der Gruppe F da. Auch in der Liga muss Boden gutgemacht werden. Da lässt Rose keine Ausreden gelten. «Wir haben noch einen Tag weniger Vorbereitung gegen Gladbach. Aber wir werden nicht an unserer Art und Weise rütteln, auch wenn es Körner kostet», sagte der Trainer.

Gulacsi: «Wir müssen Gas geben»

Rose ist aufgrund der hohen Belastung gezwungen, mehr zu rotieren. Gegen Gladbach wird Xaver Schlager wohl eine Pause bekommen, in der Abwehr soll zudem der ausgeruhte Josko Gvardiol ins Team rücken. Die Spielidee soll jedoch bleiben.

«Da werden wir nicht anders spielen wollen», sagte RB-Kapitän Peter Gulacsi und fügte an: «Wieder mit sehr viel Energie, wir haben frische Leute, die nicht so viel gespielt haben. Wir müssen den Tank auch leer machen am Samstag. So lange es geht, müssen wir Gas geben.» Laut dem ungarischen Keeper hat RB auch in der Liga «viel gutzumachen. Wir haben gegen Dortmund damit angefangen und werden es gegen Gladbach fortsetzen.»

Dennoch war die Stimmung der Leipziger in den Katakomben des traditionsreichen Estadio Santiago Bernabéu geknickt. Die ungenügende Chancenverwertung der Gäste verhinderte einen Punktgewinn. «Aber wir werden viel aus diesem Spiel mitnehmen», versicherte RB-Regisseur Emil Forsberg. Real war da kaltschnäuziger. Zwei starke Aktionen von Fede Valverde (80. Minute) und Marco Asensio (90.+1) reichten dem Titelverteidiger.

Von Frank Kastner, dpa

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