Die Gruppen für die Qualifikation zur EM 2024 stehen fest. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Arne Dedert/dpa)

Mit einer farbenfrohen und reibungslosen Zeremonie hat Gastgeber Deutschland die erste Bewährungsprobe auf dem Weg zur Fußball-Europameisterschaft in zwei Jahren glänzend gemeistert.

«Wir sind sehr zufrieden mit dem Ablauf. Die bunten Farben sollen genau das repräsentieren, wie wir uns 2024 darstellen wollen. Als offenes und vielfältiges Land, in dem jeder herzlich willkommen ist», sagte Turnierchef Philipp Lahm nach der Auslosung der Qualifikationsgruppen in der Frankfurter Festhalle.

Die kurzweilige Veranstaltung, zu deren Beginn Popstar Lena ihren aktuellen Song «Looking for Love» präsentierte, bildete den offiziellen Startschuss für die Endrunde vom 14. Juni bis 14. Juli 2024. «Mit dem heutigen Tag spürt jeder, dass etwas ganz Großes bevorsteht. Darauf freuen wir uns natürlich», sagte DFB-Präsident Bernd Neuendorf.

Neuauflage des EM-Endspiels in Gruppe B

Da Deutschland als Ausrichter gesetzt ist, konnte der 61-Jährige genauso wie Bundestrainer Hansi Flick und DFB-Direktor Oliver Bierhoff die gut 45-minütige Auslosung entspannt verfolgen. «Wenn ich die Gruppe B und C sehe, dann denke ich, gut, dass wir schon qualifiziert sind», sagte Neuendorf mit Blick auf die beiden Hammerlose.

In der Gruppe B kommt es zu einer Neuauflage des EM-Endspiels von 2021 zwischen Titelverteidiger Italien und dem EM-Zweiten England. In der Gruppe C treffen mit Weltmeister Frankreich und den Niederlanden ebenfalls zwei Topteams aufeinander. Insgesamt 53 Nationalteams kämpfen um die 23 freien Startplätze.

Die jeweils ersten beiden Mannschaften der zehn Qualifikationsgruppen ergattern ein EM-Ticket. Die restlichen drei Teilnehmer werden in den Play-offs ermittelt. Das Eröffnungsspiel der Endrunde steigt in München, das Finale in Berlin. Weitere Spielorte sind Dortmund, Düsseldorf, Frankfurt, Gelsenkirchen, Hamburg, Köln, Leipzig und Stuttgart.

Russland für das Turnier ausgeschlossen

Nicht dabei ist Russland. Der WM-Gastgeber von 2018 wurde wegen des Angriffskrieges in der Ukraine von der Europäischen Fußball-Union für das Turnier ausgeschlossen und bei der Zeremonie in Frankfurt nicht einmal erwähnt. «Wir alle kennen die Gründe, warum Russland nicht dabei ist. Das bedarf keiner weiteren Erklärung», sagte Neuendorf dazu. Auch Lahm verteidigte das Vorgehen: «Wenn man Russland erwähnt, würde man ihnen auch eine Bühne geben. Es wurde sich auf die Nationen konzentriert, die an der Qualifikation teilnehmen.»

Mit Blick auf die weltpolitische Situation und die bevorstehende Weltmeisterschaft in Katar, die unter anderem wegen der Menschenrechtslage im Wüstenstaat heftig in der Kritik steht, betonte Lahm erneut die Bedeutung der EURO 2024. «Wir können unsere Werte zeigen, für die wir als Land in Europa stehen, und diese nach außen tragen. Das ist umso wichtiger in der heutigen Zeit», sagte der 38 Jahre alte Ex-Nationalspieler.

Neuendorf: «Muss ein nachhaltiges Turnier werden»

Um die EM zu einem Erfolg zu machen, müssten jedoch viele Dinge zusammenpassen. «Aber ich bin da sehr zuversichtlich. Ich glaube, dass sich die Menschen darauf freuen, wieder ein Ereignis vor der Haustür zu haben und die Menschen willkommen zu heißen, um ein gemeinsames Fest im Herzen von Europa zu feiern», sagte Lahm.

Der Deutsche Fußball-Bund will dazu seinen Teil beitragen. «Als riesiger Verband mit sieben Millionen Mitgliedern haben wir eine gesellschaftliche Verantwortung. Der wollen wir gerecht werden. Es muss ein nachhaltiges Turnier werden», sagte DFB-Boss Neuendorf. «Wir machen uns sehr viele Gedanken über die Themen, die in der Gesellschaft eine Relevanz haben, und wie der Fußball seinen Teil beitragen kann. Das sehe ich als unsere Aufgabe an.»

Eric Dobias, dpa

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