Ist stolz auf seine Mannschaft: Wolfsburgs Trainer Niko Kovac. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Thomas Frey/dpa)

Niko Kovac geizte nach dem 3:0 (1:0) des VfL Wolfsburg beim FSV Mainz 05 nicht mit Komplimenten für seine Mannschaft. «Wir sind jetzt wesentlich stabiler – sowohl im technisch taktischen als auch im mentalen Bereich. Es stimmt mich positiv, dass sie immer weiter dazulernen», lobte der VfL-Trainer seine Schützlinge. 

Zwar räumte der 51-Jährige ein, dass der Sieg ein wenig zu hoch ausgefallen sei. Doch das war letztlich egal, denn die Niedersachsen bauten ihre Erfolgsserie in der Fußball-Bundesliga auf sechs Spiele ohne Niederlage aus und setzten sich vorerst von den Abstiegsrängen ab. Mit 17 Punkten schob sich Wolfsburg ins Mittelfeld der Tabelle vor und bis auf einen Zähler an die Mainzer heran.

Arnold: «Hatten wirklich Glück»

Danach hatte es in den ersten 30 Minuten nicht ausgesehen. Doch dann trafen Patrick Wimmer (33. Minute), Maximilian Arnold (70.) und der Ex-Mainzer Ridle Baku (84.) vor 26.750 Zuschauern für die effizienten Gäste. «Wir haben anfangs keine zweiten Bälle gewonnen und hatten wirklich Glück», räumte Arnold ein.

Kovac hob lieber die clevere und reife Vorstellung seiner Mannschaft in der zweiten Halbzeit hervor. «Da haben wir es richtig klasse runtergespielt. Es ist gut, die englische Woche mit drei Punkten begonnen zu haben», sagte er. 

Die Mainzer wirkten nach dem Schlusspfiff ein wenig konsterniert, hatten sie zu Beginn der Partie doch klar dominiert und einige gute Chancen zur Führung. Doch VfL-Keeper Koen Casteels hielt sein Team mit starken Paraden gegen Marcus Ingvartsen und Dominik Kohr im Spiel. Bei einem weiteren Schuss von Kohr aus 20 Metern an den Pfosten hatte der VfL Glück.

Freistoß lässt Torwart nicht gut aussehen

Die Gäste machten es besser. Beim Führungstreffer vollendete Wimmer im Anschluss an einen Eckball per Flachschuss. Beim zweiten Tor durch einen direkt verwandelten Freistoß von Arnold sah FSV-Torwart Robin Zentner nicht gut aus. Vorwürfe gab es aber keine. «Der Ball ist geflattert. Das war nicht angenehm», sagte 05-Trainer Bo Svensson. 

Zentner selbst konnte sich nicht daran erinnern, schon einmal solch ein kurioses Tor kassiert zu haben. «Ich werde mir das nochmal anschauen. Momentan weiß ich nicht, ob ich etwas anders hätte machen können», sagte er zu der vorentscheidenden Szene, die der Schütze emotional bejubelte. «Die Erleichterung war sehr groß, weil es für uns ein ekliges Spiel war», sagte Arnold. «Der Ball ist mir perfekt abgerutscht.» 

Hoffnung auf WM-Nominierung

Auch Kovac sprang Zentner bei: «Ich stand genau in der Schusslinie. Der Ball pendelte vier- oder fünfmal hin und her. Das war eine richtige Fackel. Dem Torhüter kann man da keinen Vorwurf machen», sagte der Wolfsburger Coach. Zuvor hatte Felix Nmecha mit einem fulminanten Schuss an die Latte das 2:0 noch knapp verpasst. 

Etwas genauer zielte in der Schlussphase Baku, der einst für die Mainzer spielte. Nun hofft der 24-Jährige auf eine Nominierung für die WM, die Bundestrainer Hansi Flick am kommenden Donnerstag vornimmt. «Die WM will jeder spielen, ich auch», sagte Baku. «Ich bin jetzt wieder besser drauf. Ob man das registriert, weiß ich nicht.»

Susan Dobias, dpa

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