Gabriele Gravina, Präsident des italienischen Fußballverbandes (FIGC). (Urheber/Quelle/Verbreiter: Ettore Ferrari/ANSA/AP/dpa)

Nach dem Skandal um die mutmaßliche Verwicklung eines Funktionärs des italienischen Schiedsrichterverbandes in den Drogenhandel hat Italiens Fußballverband (FIGC) Konsequenzen gezogen.

Die Gerichtsbarkeit des Schiedsrichterverbandes Aia werde dem FIGC unterstellt, teilte der Fußballverband nach einer kurzfristig einberufenen Sitzung mit. Der Aia hatte zuvor seine eigene Strafverfolgung. Für die Umstrukturierung sei bis zum 15. Dezember Zeit.

«Erstaunen und Bestürzung»

Im italienischen Fußball sorgte in der Vorwoche ein groß angelegter Schlag der italienischen Polizei gegen den internationalen Drogenhandel für Aufsehen. Bei der Aktion nahmen die Beamten den obersten Strafverfolger des Aia fest. Die Ermittler werfen ihm und etwa 40 anderen Verdächtigen aus Italien, Spanien und Albanien vor, zwischen 2019 und 2021 mehr als sechs Tonnen Marihuana und Haschisch zwischen Spanien und Italien geschmuggelt zu haben. Der Aia-Funktionär soll laut Medienberichten zudem vorbestraft gewesen sein.

Aia nahm laut einer Mitteilung «mit Erstaunen und Bestürzung» Kenntnis von dem Fall. Von der kriminellen Vergangenheit des Mannes habe man nichts gewusst. Der Verband sieht in den Taten ihres nunmehr Ex-Staatsanwalts «einen wahrhaftigen Verrat, der schwerwiegenden Schaden am Image des gesamten Verbandes verursachte». FIGC-Chef Gabriele Gravina sprach in der Sitzung am 15. November von «Verbitterung und Erschütterung», die das Außenbild der Verbände und des italienischen Fußballs beschädige. Die FIGC-Gerichtsbarkeit werde den Schiedsrichtern Kraft geben, begründete er die Entscheidung.

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