Rewe kündigte während der WM seine Partnerschaft mit dem DFB. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Rolf Vennenbernd/dpa)

Der Chef des Einzelhandelskonzerns Rewe hat den Ausstieg als Sponsor des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) im Zusammenhang mit dem Verbot der «One Love»-Binde bei der Weltmeisterschaft in Katar verteidigt.

Er habe kein Problem mit dem DFB, sein Problem sei die Entscheidung des Weltverbandes FIFA und von dessen Präsident Gianni Infantino, sagte Konzernchef Lionel Souque dem «Spiegel». «Nur habe ich mit der FIFA keinen Vertrag, ich kann nur beim DFB-Sponsoring ein Zeichen setzen», begründete er im Nachgang erneut die Maßnahme.

Kapitänsbinden-Verbot sorgte für viel Unmut

Die FIFA hatte es dem DFB und anderen Verbänden unter Androhung von Sanktionen untersagt, bei der WM die für Diversität stehende «One Love»-Kapitänsbinde zu nutzen. Dies hatte der Rewe-Chef als «skandalöse Haltung der FIFA» kritisiert, die für ihn «als CEO eines vielfältigen Unternehmens und als Fußballfan absolut nicht akzeptabel» sei. Daraufhin hatte Rewe mit sofortiger Wirkung sein Sponsoring eingestellt. Der DFB hatte später das Logo des in Köln ansässigen Handelsriesen auf seiner Werbewand durch das «One Love»-Symbol ersetzt.

Souque war wegen der Entscheidung Kalkül vorgeworfen worden, weil der Vertrag mit dem DFB ohnehin Ende Dezember ausgelaufen wäre. Daraus habe er nie ein Geheimnis gemacht, sagte Souque nun. «Aber mir hat es einfach gereicht.» Rewe hatte damals den Verkauf eines Sammelalbums eingestellt und dieses gratis abgegeben. «Insgesamt hat uns das mehrere Millionen Euro gekostet», erklärte Souque und fügte an: «Aber ich bereue es nicht. Ich habe mich geärgert, wie so viele andere auch, mit dem Unterschied, dass ich etwas tun konnte.»

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