Joshua Kimmich vom FC Bayern München während einer Übungseinheit im Aspira-Sportpark. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Peter Kneffel/dpa)

Am Ende des Abendtrainings übte Joshua Kimmich noch gemeinsam mit seinen Nationalmannschafts-Kollegen Jamal Musiala und Serge Gnabry fleißig Torschüsse. Mit links, mit rechts, immer wieder schoss das Bayern-Trio aufs Tor.

Wer befürchtet hatte, die Nachwehen des WM-Frusts würden das Arbeitsethos des 27-jährigen Kimmich nachhaltig negativ beeinträchtigen, der wird im Trainingslager des FC Bayern in Doha eines Besseren belehrt: Zurück in Katar wirkt der Münchner Mittelfeldchef sogar fast noch eine Spur ehrgeiziger.

Müller häufig im Gespräch mit Kimmich

«Das Immer-Weitermachen ist in uns drin», hatte Thomas Müller betont, als er in Doha zu möglichen negativen Auswirkungen des schlechten WM-Verlaufs gerade für die deutschen Nationalspieler angesprochen wurde. «Wir beim FC Bayern sind die Spitze der Spieler, die mit dem Druck umgehen können und müssen. Sonst wären wir nicht hier. Ich habe nicht das Gefühl, dass es bei uns jemanden gibt, um den man sich da speziell kümmern muss», sagt der 33-Jährige gerade auch in Bezug auf Kimmich. Auf dem Platz sieht man Müller häufig im Gespräch mit Kimmich. 

Der 74-malige Nationalspieler will sich am Mittwoch im Teamhotel nach dem Vormittagstraining erstmals nach dem WM-Aus am 1. Dezember öffentlich äußern. Unmittelbar nach dem 4:2 gegen Costa Rica, das nicht zum Einzug in das WM-Achtelfinale gereicht hatte, stand Kimmich seinerzeit in Al-Chaur im Stadion und sprach vom «schwierigsten Tag meiner Karriere». Er habe «ein bisschen Angst davor, echt in ein Loch zu fallen», sagte er sogar emotional stark berührt. 

Vorrunden-Aus «nichts, wofür man stehen möchte»

«Das ist schon für mich persönlich nicht so einfach zu verkraften. Weil ich persönlich mit dem Misserfolg in Verbindung gebracht werde», sagte Kimmich. 2016 wurde er Nationalspieler.

Nach dem Gewinn des Confed Cups mit einer jungen DFB-Auswahl 2017 folgten der erste Gruppen-K.o. bei der WM in Russland 2018, das EM-Aus im Achtelfinale 2021 und nun das nächste Vorrunden-Aus in Katar. «Das ist nichts, wofür man stehen möchte», betonte Kimmich zu seiner negativen Turnierbilanz. Wie sieht er nun die Zukunft Richtung Heim-Europameisterschaft 2024? 

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