Hält mit seinem Verein weiter an den Plänen fest: Real Madrids Präsident Florentino Perez. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Claude Paris/AP/dpa)

Die spanische Justiz hat mit einem neuen Urteil die Pläne zur Gründung einer europäischen Super League im Fußball gestützt.

Das Landgericht Madrid untersagte dem Weltverband FIFA und der Europäischen Fußball-Union UEFA, jene Vereine oder Personen zu bestrafen, die an der Gründung der Super League arbeiteten, wie die Fachzeitungen «AS» und «Marca» unter Berufung auf Justizsprecher berichteten. Zudem werden auch alle Maßnahmen verboten, die die Entwicklung des Vorhabens direkt oder indirekt behindern. Die spanischen Topclubs FC Barcelona und Real Madrid sind neben dem italienischen Rekordmeister Juventus Turin die stärksten Befürworter des Projekts.

Das Urteil des spanischen Landgerichts gilt allerdings nur bis zur Entscheidung im Hauptverfahren vor dem Gerichtshof der Europäischen Union (EuGH), die in den nächsten Monaten erwartet wird. Das bestätigte ein Justizsprecher auf Anfrage.

Das Gericht urteilte, FIFA und UEFA könnten ihren Widerstand nicht «mit dem Schutz der allgemeinen Interessen des europäischen Fußballs» rechtfertigen. Es entstehe der Eindruck, «dass es sich vielmehr um eine Handlung handelt, die alle Merkmale eines ungerechtfertigten Missbrauchs einer marktbeherrschenden Stellung aufweist», zitierten «AS» und «Marca» aus dem Urteil.

Drei statt zwölf Top-Clubs

Das Gericht gab damit einem Einspruch der Agentur A22 Sports Management gegen eine frühere Entscheidung eines Madrider Handelsgerichts statt, das den internationalen Verbänden recht gegeben hatte. A22 mit Sitz in Madrid und dem Ex-RTL-Chef Bernd Reichart an der Spitze soll die Umsetzung der Super-League-Pläne vorantreiben.

Vor knapp zwei Jahren hatten zwölf Top-Clubs, darunter auch sechs Premier-League-Vereine, mit der Veröffentlichung ihrer Super-League-Pläne für Aufsehen gesorgt. Das Vorhaben wäre in direkte Konkurrenz zur Champions League der UEFA getreten. Doch nach massiven Protesten von anderen Clubs, Verbänden und Fans zogen sich neun der zwölf Vereine binnen Stunden zurück. UEFA-Präsident Aleksander Ceferin erklärte das Projekt damals für «tot». Doch Real, Barça und Juve halten weiter an den Plänen fest.

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