David Alaba (l) und sein Real-Teamkollege Karim Benzema. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Manu Fernandez/AP/dpa)

Mit seiner Stimme für Weltmeister Lionel Messi bei der Wahl zum FIFA-Weltfußballer hat David Alaba von Real Madrid bei den Fans seines eigenen Vereins einen Sturm der Entrüstung ausgelöst.

Im Netz und in seinen eigenen sozialen Netzwerken wurde der österreichische Nationalspieler nicht nur beschimpft, sondern auch mit rassistischen Beleidigungen attackiert. In Spanien sorgten diese Reaktionen wiederum für große Empörung. Die Fachzeitung «Sport» wies etwa die rassistischen Beleidigungen und die «schlimmen Drohungen», die Alaba auch erhalten hat, als «unendlich verachtenswert» zurück.

Der 30 Jahre alte frühere Bayern-Profi sah sich am Dienstag angesichts des Ausmaßes des Eklats veranlasst, eine öffentliche Rechtfertigung abzugeben. «Die Nationalmannschaft Österreichs hat bei diesem Award als Team gewählt, nicht ich alleine», ließ der Real-Profi in den sozialen Medien verlauten: «Jeder im Mannschaftsrat kann abstimmen, und so ist es entschieden worden. Jeder weiß, vor allem Karim, wie sehr ich ihn und seine Leistungen bewundere.»

Als Kapitän der österreichischen Nationalmannschaft hatte Alaba bei der Wahl seinen Madrider Clubkollegen Karim Benzema auf Platz zwei hinter dem Gewinner Lionel Messi gesetzt. Dadurch kassierte Benzema für die Gesamtwertung zwei Punkte weniger als der argentinische Weltmeister. In den sozialen Medien wurde dies von Real-Anhängern heiß diskutiert, auf Twitter trendete kurzzeitig der Hashtag #AlabaOut.

Alaba erinnerte nun daran, wie oft er Benzema (35) als «besten Stürmer der Welt» bezeichnet habe. Der frühere Bayern-Profi ergänzte: «Und das ist noch immer der Fall. Ohne jeden Zweifel.» Die Spieler und auch Trainer Carlo Ancelotti von Champions-League-Gewinner Real Madrid waren bei der Gala am Montagabend leer ausgegangen.

Die Aufregung in Madrid war unter anderem auch deshalb so groß, weil Messi vor seinem Wechsel zu Paris Saint-Germain im Sommer 2021 jahrelang beim Real-Erzrivalen FC Barcelona gespielt hat.

Da das offizielle Abstimmungsverhalten vom Weltverband FIFA durch Wahllisten öffentlich gemacht wird, gleicht es jedes Jahr einem Sportpolitikum. Stimmberechtigt bei der Auszeichnung des besten Fußballers sind neben den Nationaltrainern und Spielführern jedes FIFA-Mitgliedslandes auch Fans und ausgewählte Journalisten. 

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