Bundeskanzler Olaf Scholz (l), Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg und DFB-Chef Bernd Neuendorf am Rande des Länderspiels in Duisburg. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Thomas Boecker/DFB/dpa)

Bundeskanzler Olaf Scholz will beim Thema Gleichberechtigung zwischen Fußball-Frauen und Fußball-Männern am Ball bleiben.

Das sagte der SPD-Politiker nach einem Treffen mit Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg und DFB-Chef Bernd Neuendorf unmittelbar vor dem Länderspiel der deutschen Fußballerinnen gegen Schweden im ZDF.

«Ich bleibe, wenn man so im Bild bleiben kann, am Ball. Das werde ich auch kontinuierlich weitermachen», sagte Scholz. Er wisse, dass die Bereitschaft, sich in das Thema einzulassen, zugenommen habe. «Das ist ja zumindest ein gutes Zeichen», meinte der Bundeskanzler. Scholz hatte sich schon im vergangenen Jahr dafür eingesetzt, dass deutsche Fußball-Nationalspielerinnen und Nationalspieler gleiche Prämien erhalten.

Ungleiche Prämien schon bei EM ein Thema

«Ich spreche über diese Dinge, das habe ich auch gemacht», sagte Scholz. Die ungleichen Prämien waren bei der Frauen-EM 2022 in England ein großes Thema, in das sich auch der Bundeskanzler eingeschaltet hatte. Die DFB-Frauen hätten für den Titel 60.000 Euro pro Spielerin bekommen. Bei den Männern waren bei der EM im Jahr zuvor 400.000 ausgelobt. Dieselbe Summe hätte es für jeden Spieler für einen WM-Triumph in Katar gegeben, die deutschen Männer scheiterten im vergangenen Jahr aber bereits in der Vorrunde.

«Wir freuen uns, dass Olaf Scholz bei unserem ersten Länderspiel in diesem Jahr zu Gast ist», sagte Martina Voss-Tecklenburg. «Es ist ein starkes Zeichen zum Auftakt dieses sportlich wichtigen WM-Jahres! Das Treffen mit dem Bundeskanzler vor dem Spiel war ein interessanter, erster Austausch, den wir gerne auch in Zukunft aufrechterhalten und fortsetzen möchten.»

«Wir haben ganz viel Begeisterung erlebt für den Fußball, den die Frauen gespielt haben bei der Europameisterschaft. Jetzt müssen wir zeigen, dass es auch weiter so gehen soll», sagte Scholz vor dem Anpfiff im ZDF. «Man sieht, dass da was in Bewegung geraten ist.» Viele Zuschauer würde kommen, mehr als das vor langer Zeit der Fall gewesen sei. Er hoffe, dass der Trend anhalte und er ihn «ein ganz klein bisschen verstärken» könne.

Scholz wünscht sich Austausch in heiklen Fragen

Scholz erwartet, dass sich der DFB in heiklen politischen Fragen mit der Bundesregierung austauscht. «Es ist immer gut, wenn der DFB sich mit uns über solche Fragen unterhält», sagte der Kanzler.

Explizit war Scholz auf ein mögliches Sponsoren-Engagement der Tourismusbehörde Saudi-Arabiens für die Frauenfußball-Weltmeisterschaft im Sommer angesprochen worden. Der DFB habe den Austausch auch vor, sagte er. «Aber das ist eben noch gar nicht soweit.» Der Kanzler sagte, er habe versucht sich im Vorfeld zu informieren, doch eine Bestätigung über das Sponsoren-Engagement nicht erhalten. «Deshalb ist es vielleicht auch nicht klug, sich dazu zu äußern.»

Einem Bericht des Portals «The Athletic» zufolge soll Visit Saudi Partner des WM-Turniers in Australien und Neuseeland vom 20. Juli bis 20. August werden.

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