Ist nun beim DFB Direktor der Nationalmannschaft der Männer: Rudi Völler. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Arne Dedert/dpa)

Der neue DFB-Sportdirektor Rudi Völler hat ein persönliches Treffen mit seinem Vorgänger und eine zeitnahe Lösung bei der Suche nach Verstärkung im administrativen Bereich angekündigt.

«Ich habe mit Oliver Bierhoff vor einigen Wochen telefoniert und werde mich in Kürze auch mit ihm in München treffen», sagte Völler beim TV-Sender Bild. Er wolle sich «ein bisschen austauschen und erfahren, wie aus seiner Warte heraus die letzten Jahre waren», erklärte der 62-Jährige: «Die Felder, die er beackern musste, waren ja enorm. Das war schon einen Tick zu viel, da hätte er sich den ein oder anderen Mann dazuholen können.»

Als Konsequenz daraus sucht der Deutsche Fußball-Bund (DFB) nach einem Manager, der sich vor allem um die Verantwortungsbereiche Akademie und Nachwuchs kümmern soll. Völler ist seit dem 1. Februar offiziell als Direktor der Nationalmannschaft der Männer installiert. DFB-Präsident Bernd Neuendorf und er werden in Absprache mit den Gremien demnächst Gespräche führen, kündigte der Weltmeister von 1990 und frühere DFB-Teamchef an. «Es gibt einige Kandidaten, mit denen werden wir uns in den nächsten Wochen definitiv treffen.»

Unterstützung für Flick

In seiner Rolle als Sportdirektor will Völler «mit viel Energie und Herzblut» vor allem Hansi Flick «den Rücken frei halten», damit der Bundestrainer sich nur aufs Sportliche konzentrieren könne und «nichts mit Nebenkriegsschauplätzen» zu tun habe.

Am kommenden Mittwoch sollen Völler und Neuendorf vor dem Sportausschuss des Deutschen Bundestages das WM-Debakel erklären. «Ich mache das gerne», sagte Völler, auch wenn er zur Zeit des Vorrunden-Aus bei der WM in Katar noch nicht in verantwortungsvoller Position war. Eines werde er auch dort mit Blick auf die Heim-EM 2024 versichern: «Dass wir alles dafür tun, DFB und auch die Liga, dass wir uns in anderthalb Jahren als Deutschland wunderbar präsentieren.»

Bayern-Profis im Fokus

Die jüngsten Aufregungen um die Münchner Starspieler Serge Gnabry und Leroy Sané bereiten Völler mit Blick auf die Nationalmannschaft keine Sorgen. «In der Mannschaftssportart musst du dich an gewisse Regeln halten. In der Nationalmannschaft werden wir das sowieso hinkriegen, da bin ich fest von überzeugt», sagte er. 

Vor einer Woche hatte Bayern Münchens Sportvorstand Hasan Salihamidzic bestätigt, dass Sané beim deutschen Rekordmeister zuletzt nicht immer ganz pünktlich gewesen sei. «Er kommt schon ab und zu mal sehr knapp. Auch ein-, zweimal zu spät, aber das haben wir im Griff», verriet der 46-Jährige. «Da wird man natürlich auch drüber reden», sagte Völler in seiner neuen Rolle, «aber man soll es auch nicht auf die Goldwaage legen.»

Gnabry hatte vor einem Monat mit seinem Ausflug zur Pariser Modewoche mitten in einer Englischen Woche für Wirbel gesorgt. «Ich weiß, in der Außendarstellung kommt das nicht gut rüber. Das weiß der Serge Gnabry aber auch», sagte Völler und betonte: «Im Grunde war das auch nicht so dramatisch. Ich bin mir relativ sicher, dass das so in der Form nicht mehr vorkommt.»

Auf die Frage, ob es unter ihm erlaubt sei, dass die Nationalspieler einen Star-Frisör ins DFB-Teamhotel einfliegen lassen, antwortete Völler: «Das muss nicht unbedingt sein, aber wir haben früher schlimmere Sachen gemacht.»

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