Die FIFA um Präsident Gianni Infantino hatte die WM auf 48 Teams aufgestockt. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Noah K. Murray/AP/dpa)

Die ohnehin schon gigantische Fußball-WM 2026 soll noch einmal größer werden. Einem Bericht der «New York Times» zufolge steht eine Formatänderung für die Endrunde in den USA, Kanada und Mexiko unmittelbar bevor – gespielt werden sollen 104 Partien, 40 mehr als bei bisherigen Weltmeisterschaften.

Das Council des Weltverbands FIFA tagte in Kigali, Vertreter des Deutschen Fußball-Bundes saßen nicht mit am Tisch. Die Modusänderung passt in die Expansionspläne von FIFA-Präsident Gianni Infantino.

Bislang war damit gerechnet worden, dass die erstmals 48 Nationen in knapp dreieinhalb Jahren in der Vorrunde in 16 Dreiergruppen spielen. Alleine dieses Format hätte eine Steigerung der bisherigen 64 WM-Partien (bei 32 Teilnehmern) auf 80 Spiele bedeutet. Wegen der höheren Gefahr für Absprachen, weil eine Nation in der Gruppe zwingend spielfrei hat, war dieser Modus aber bereits mehrfach kritisiert worden.

Zwölf Vierergruppen

Das neue Format sieht zwölf Vierergruppen in der Vorrunde vor, was alleine schon 72 Spiele ausmacht. Weiter kommen jeweils die Gruppenersten und -zweiten sowie die acht besten Gruppendritten. Danach folgen 32 weitere Partien. Nötig wären wohl mindestens 40 WM-Tage für das Turnier in drei Ländern. Ende 2022 war die bislang letzte und kompakte Endrunde in Katar in 29 Tagen ausgerichtet worden, Weltmeister Argentinien brauchte sieben Spiele bis zum Titel.

Für die einzelnen Teams käme durch die Formatänderung nur maximal ein Spiel dazu – für die WM-Fans wären es im Vergleich zum Dreiergruppen-Modus 24 Partien mehr. Für den Viergruppen-Modus spricht laut der Befürworter auch, dass jede Nation garantiert dreimal statt nur zweimal den Anpfiff eines WM-Spiels 2026 auf dem Rasen erlebt.

Wirtschaftlich dürfte die FIFA durch die höhere Anzahl von TV-Übertragungen mit noch einmal deutlich mehr Geld rechnen. Für den WM-Zyklus von 2023 bis 2026 war bislang mit Einnahmen in Höhe von insgesamt elf Milliarden US-Dollar kalkuliert worden. Von 2019 bis 2022 betrugen die Einnahmen insgesamt 7,568 Milliarden US-Dollar, wie die FIFA offiziell mitgeteilt hatte.

Aufstockung von 32 auf 48 Nationen

Vergeben worden an die drei Ausrichter war die WM 2026 im Jahr 2018, die Aufstockung von 32 auf 48 Nationen wurde bereits im Januar 2017 entschieden. Infantino, der am Donnerstag beim Kongress in Kigali ohne Gegenkandidat in eine weitere Amtszeit gewählt werden wird, hatte bereits in Katar das Format mit Vierergruppen als großen Erfolg gelobt. «Hier waren die Vierergruppen absolut unglaublich, in dem Sinne, dass es bis zur letzten Minute des letzten Spiels offen war, wer weiterkommt», sagte der Schweizer.

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