Grund zur Freude: Dortmunds Erfolgsserie hält an. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Bernd Thissen/dpa)

Für ausgelassenen Jubel fehlte zunächst die Kraft. Völlig ausgepowert, aber überglücklich sanken die meisten Dortmunder Profis nach dem Schlusspfiff auf den Rasen.

Erst Minuten nach dem furiosen Kraftakt im Bundesliga-Topduell mit RB Leipzig ließen sich die Seriensieger vor der bebenden Südtribüne für den am Ende schmeichelhaften 2:1 (2:0)-Erfolg feiern. «Wir wehren uns mehr und sind bereit zu leiden. Da hat die Mannschaft den nächsten Schritt in ihrer Entwicklung gemacht», schwärmte Sportdirektor Sebastian Kehl nach dem zehnten Pflichtspielsieg in Serie. 

Selbst der zumindest kurzfristige Sprung an die Tabellenspitze verleitete niemanden beim BVB zu einer Kampfansage an die Bayern, die mit einem Sieg am Samstag beim VfB Stuttgart aufgrund der besseren Tordifferenz wieder vorbeiziehen können. Dennoch geht das Team von Trainer Edin Terzic dank der Tore von Marco Reus (21. Minute/Foulelfmeter) und Emre Can (39.) mit reichlich Rückenwind in das Achtelfinal-Rückspiel der Champions League am Dienstag beim FC Chelsea und in den nationalen Titelkampf mit dem Rekordmeister aus München: «Wir haben jetzt den zehnten Sieg in Folge geholt. Das gibt eine Menge Kraft und Überzeugung», kommentierte Kehl.

BVB setzt Bayern weiter unter Druck

Mit dem Erfolg über die in der 2. Halbzeit dominanten Sachsen setzte die Borussia nicht nur die Bayern weiter unter Druck, sondern vergrößerte den Abstand zum Verfolger aus Leipzig auf sieben Punkte. «Ich will nicht zu viel Euphorie wecken, aber ich weiß noch, dass wir vor der Winterpause nur auf Rang sechs waren. Wir nehmen den Flow gerne mit, aber keiner von uns dreht durch», sagte Kapitän Reus.  Wie schon vor einer Woche in Hoffenheim (1:0)  war nach Einschätzung des Nationalspielers in der Schlussphase allerdings viel Dusel im Spiel, um den Sieg über die Zeit zu retten: «Wir erarbeiten uns derzeit das Glück. Aber wir sollten es nicht überstrapazieren.» 

Anders als die Dortmunder belohnten sich die Leipziger nicht für ihren großen Kampf. Das verhagelte Trainer Marco Rose bei seiner ersten Rückkehr an die alte Wirkungsstätte die Stimmung. «Mit der Leistung ist es schwer zu akzeptieren, dass wir solch ein Spiel verlieren. Die zweite Halbzeit ging mehr als klar an uns», sagte der Fußball-Lehrer. Er trauerte der vertanen Chance nach, bis auf einen Zähler an die Dortmunder heranzurücken: «Fakt ist, dass wir uns alles erstmals etwas weiter von hinten angucken. Sieben Punkt – das ist schon ein Stück. Wir dürfen uns jetzt nicht in die Tasche lügen.»

Heinz Büse, dpa

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