Bayerns Matthijs de Ligt (l) trifft sehenswert zur Führung für den Rekordmeister im Breigau. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Tom Weller/dpa)

Vier Tage nach dem Ende des Triple-Traums ist dem FC Bayern München ein wichtiger Sieg im Titelkampf der Fußball-Bundesliga geglückt.

Der Rekordmeister zeigte am Samstag beim Wiedersehen mit dem SC Freiburg eine Reaktion auf das 1:2 im Viertelfinale des DFB-Pokals und gewann im Breisgau mit 1:0 (0:0). Innenverteidiger Matthijs de Ligt erzielte den Siegtreffer (51. Minute) in einer Partie, in der sich die Bayern aber über weite Strecken schwertaten.

In der Tabelle behaupteten die Münchner die Tabellenführung vor Borussia Dortmund. Die Freiburger liegen trotz des Rückschlags weiterhin auf Europacup-Kurs. Die Mannschaft von Trainer Christian Streich kassierte aber die erste Niederlage nach zuvor sieben ungeschlagenen Liga-Partien in Serie.

Im ersten Auswärtsspiel unter der Leitung von Coach Thomas Tuchel knüpften die Münchner an die wechselhaften Auftritte der Vorwochen an. Der Nachfolger von Julian Nagelsmann hatte im Vorfeld erklärt, dass bei seiner Mannschaft nach dem Pokal-Aus «Druck drauf» sei und seine Profis «auf jeden Fall eine Antwort geben» wollten nach der Niederlage gegen den Sport-Club am zurückliegenden Dienstag.

Freiburg setzt seltene Nadelstiche

Jedoch taten sich die auf vier Positionen veränderten Bayern trotz ihres dominanten Auftretens schwer. Dass sie gegen den Sport-Club mehr Ballbesitz haben würden, war vorherzusehen. Doch einmal mehr war der letzte Pass oftmals zu ungenau. Vor dem Hinspiel im Viertelfinale der Champions League am Dienstag bei Manchester City war von Leichtigkeit nicht viel zu sehen.

Erschwerend kam hinzu, dass mit Eric Maxim Choupo-Moting der zweitbeste Schütze des Clubs wegen Knieproblemen fehlte. Tuchel beorderte anstelle des Nationalspielers aus Kamerun Serge Gnabry in die Spitze. Der 27-Jährige scheiterte per Kopf am glänzend reagierenden SC-Schlussmann Mark Flekken (9.). Wenig später hob Sadio Mané den Ball am Tor vorbei.

Aber Freiburgs Trainer Streich war mit dem Auftritt seiner Mannschaft nicht unzufrieden. Verschmitzt lächelnd applaudierte er in seiner Coaching-Zone nach einer Hereingabe von Christian Günter, der jedoch keinen Abnehmer fand. Streichs Laune verschlechterte sich dann aber, als er den am Oberschenkel verletzten Manuel Gulde auswechseln musste (36.). Kurz vor der Pause hatte Ritsu Doan (44.) die beste Chance für die Gastgeber.

Flekken bei de Ligt-Hammer ohne Chance

Joshua Kimmich hatte gehofft, dass er und seine Teamkollegen wieder «emotionaler spielen». Allerdings fehlte bei den immer wieder weit aufgerückten Münchnern auch nach dem Seitenwechsel die Durchschlagskraft. Da sie sich selten in den Strafraum kombinieren konnten, versuchte es de Ligt mit der Brechstange. Der Niederländer wurde nicht angegriffen und ließ beim Siegtor mit einem Schuss aus großer Distanz seinem Landsmann Flekken keine Abwehrmöglichkeit.

Die Bayern waren zwar auch in der Schlussphase näher am zweiten Treffer. Sie schafften es jedoch selten, die kompakte Defensive der Hausherren in Bedrängnis zu bringen. Leroy Sané setzte einen Konter über das Tor und Gnabry scheiterte in der Nachspielzeit am Pfosten. Aber auch Sommer musste gegen Roland Sallai noch einmal eingreifen, um den Sieg sicherzustellen (73.).

Emotional wurde es nach Spielende, als Joshua Kimmich provokant vor dem SC-Anhang über den Sieg jubelte. Damit löste der Nationalspieler eine Rudelbildung aus, bei der die Schiedsrichter Mühe hatten, zu schlichten.

Maximilian Wendl, dpa

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