Aleksander Ceferin ist der Präsident der UEFA. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Jean-Christophe Bott/Keystone/dpa)

UEFA-Präsident Aleksander Ceferin hat mit eindringlichen Worten vor dem Ausverkauf des Fußballs gewarnt und scharfe Kritik an den neuen Super-League-Plänen geübt.

«Es ist wirklich gut, dass noch nie jemand vor Scham gestorben ist», sagte der Slowene während seiner Rede beim Kongress der Europäischen Fußball-Union UEFA in Lissabon in Richtung der Macher der Super League. Er sehe einen «Wolf getarnt als Großmutter, bereit, dich aufzufressen», sagte Ceferin in Anspielung auf das Rotkäppchen-Märchen.

Neuer Anlauf für die Super League

Die Gründer der einst krachend gescheiterten Super League – der FC Barcelona, Real Madrid und Juventus Turin – nehmen aktuell einen neuen Anlauf, ein Konkurrenzprodukt zu den UEFA-Wettbewerben zu etablieren. Auch der Europäische Gerichtshof ist eingeschaltet, der weiterhin prüft, ob das UEFA-Modell mit EU-Recht vereinbar ist. 

Ceferin sprach von «Zynismus gegen Moral. Egoismus gegen Solidarität. Gier gegen Wohlwollen.» Als weitere Gegensatzpaare nannte er: «Schamlose Lügen gegen die Wahrheit. Profitdenken gegen Titelhunger». Ceferin richtete sich in seiner Rede auch an die Regierungen Europas und dankte ihnen für die Unterstützung:  «Sie haben verstanden, was auf dem Spiel steht.» 

Der 55-Jährige leitete mehrere mahnende Sätze im Centro de Congressos von Lissabon mit «Wir dürfen niemals vergessen» ein. «Wir dürfen niemals vergessen, wie fragil der Fußball ist», sagte Ceferin während seiner Rede kurz vor seiner ungefährdeten Wiederwahl und spielte auf den zunehmenden Einfluss von Investoren an. Er sehe eine «risikoreiche, rücksichtslose Art und Weise, die sich aller Logik und Prinzipien» widersetze. «Fußball ist Teil unserer Vermächtnisses», sagte Ceferin. «Er gehört jedem, der den Fußball, der dieses wundervolle Spiel liebt.»

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