Bayern-Vorstandschef Oliver Kahn (r) gibt sich trotz des Patzers gegen RB kämpferisch. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Tom Weller/dpa)

Bayern-Chef Oliver Kahn hat fassungslos auf die Heimniederlage im Topspiel der Fußball-Bundesliga gegen RB Leipzig reagiert.

Nach dem 1:3 (1:0) des Tabellenführers gab sich der Vorstandsvorsitzende trotzdem noch kämpferisch hinsichtlich des Ausgangs im Titelduell mit Borussia Dortmund. «Mein Glaube ist immer da. Ich werde den Teufel tun und hier irgendwas abschenken», sagte Kahn in der Allianz Arena.

«Es ist bitter. Wir haben es nicht mehr in der eigenen Hand. Aber noch ist es nicht vorbei. Es ist vorbei, wenn der Schiedsrichter unser Spiel am kommenden Samstag in Köln abgepfiffen hat», sagte Vorstandschef Kahn. «Ich bin erstmal enttäuscht über das, was ich hier heute gesehen habe.» Nach der Pausenführung habe man sich «nicht intelligent angestellt».

Nach dem 1:0 sei es immer weniger geworden, beklagte Kahn. Man sei beim 1:1 ausgekontert worden nach einem Eckball. Danach habe es die Mannschaft «nicht mehr im Tank gehabt», zurückzuschlagen. Am Sonntag kann Borussia Dortmund mit einem Sieg beim FC Augsburg an den Bayern vorbeiziehen und vor dem letzten Spieltag die Tabellenführung übernehmen.

Matthäus erwartet ungemütliches Treffen für Kahn

Laut DFB-Rekordnationalspieler Lothar Matthäus müssen Kahn und Sportvorstand Hasan Salihamidzic mit einer ungemütlichen Saisonanalyse rechnen. «Ich glaube schon, dass es ein Gespräch wird, wo beide sehr kritisch gesehen werden. Ob jetzt einer, zwei oder gar keiner, kann ich nicht entscheiden. Ich stecke nicht in den Köpfen der Entscheidungsträger drin. Es ist ganz sicher kein angenehmer Tag, dort vorzutanzen und alles auf den Tisch zu legen, jeden Stein umzudrehen. Da kann einiges unter dem Stein gefunden werden, das nicht für Oliver oder Hasan spricht», sagte Matthäus in seiner Rolle als Sky-Experte.

Auf die Frage, ob sich die beiden Verantwortlichen Sorgen machen müssten, ergänzte Matthäus: «Wenn ich an dem Job hänge, dann auf jeden Fall. Ich glaube, dass Hasan und Oliver an dem Job hängen.» Am 30. Mai, nach dem letzten Bundesliga-Spieltag, tagt der Aufsichtsrat des deutschen Fußball-Rekordmeisters. Sollte Borussia Dortmund seine beiden Spiele gewinnen, wäre ein titelloses Jahr für den FC Bayern perfekt.

Salihamidzic betonte indes, dass alle Entscheidungen «in bestem Wissen und Gewissen für den FC Bayern» zusammen getroffen worden seien. «Ich mache meinen Job 24/7 und versuche immer das Beste. Wenn man sieht, was wir für eine Mannschaft vor der Saison hatten und die Mannschaft vielleicht keinen Titel gewinnt, ist es auch verwunderlich für mich.» Die Entscheidung, sich von Julian Nagelsmann zu trennen, sei aber nötig gewesen. «Wir haben es uns längere Zeit angeschaut und waren der Meinung, dass es sein muss», sagte der langjährige Bayern-Profi. Unter dem Strich könne man vielleicht sagen, dass es nichts gebracht habe, aber Thomas Tuchel leiste gute Arbeit. «Thomas Tuchel braucht mit der Mannschaft die Vorbereitung, dann wird alles besser laufen.»

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