Kommende Saison in der Königsklasse: Unions Spieler jubeln nach Spielende. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Soeren Stache/dpa)

Auf nach Barcelona oder Manchester: Der 1. FC Union Berlin hat seine sensationelle Saison mit dem Einzug in die Champions League gekrönt. Es ist der größte Erfolg der Vereinsgeschichte für den Club, auf den Tag genau vier Jahre nach dem Aufstieg in die Bundesliga.

Das Tor von Rani Khedira (81. Minute) erlöste die Mannschaft von Urs Fischer am 34. und letzten Spieltag vor 22.012 Zuschauern im ausverkauften Stadion An der Alten Försterei beim 1:0 (0:0) gegen Werder Bremen. Der SC Freiburg, Unions letzter Konkurrent um den vierten Champions-League-Platz der Liga, verlor nach zwischenzeitlicher Führung 1:2 (1:0) bei Eintracht Frankfurt und konnte nicht mehr vorbeiziehen.

Union wieder im internationalen Geschäft

Zum dritten Mal in Folge qualifiziert sich Union für das internationale Geschäft. So viel stand schon vor der Partie fest. Nun geht es also erstmals in die Königsklasse. Ein riesiger Erfolg für den Verein, der in einem der lautesten, aber auch dem kleinsten Stadion der Liga spielt und beim Budget von der Spitze weit entfernt ist. In der Hinrunde führten die Köpenicker die Tabelle gar mehrere Wochen an. Nur nach zwei Spieltagen stand das Team nicht auf einem Champions-League-Platz. Ein Schlüssel zum Erfolg ist die Heimstärke. Seit 23 Spielen verlor Union in der Liga nicht mehr in der Alten Försterei. 

Der Aufsteiger aus Bremen hatte den Klassenerhalt schon am vergangenen Wochenende gegen den 1. FC Köln gesichert und kann mindestens ein weiteres Jahr in der Bundesliga planen.

Alles war genau vier Jahre nach dem entscheidenden Bundesliga-Relegationsspiel gegen Stuttgart bereit für einen weiteren rot-weißen Feiertag. Schon deutlich mehr als zwei Stunden vor Anpfiff waren die Kneipen um die Alte Försterei voll. Auf dem Platz vor der Haupttribüne war alles angerichtet für die große Party.

Dass pure Ergebnisse für sie nicht alles sind, machten die Berliner Fans auf einem Banner deutlich: «Ob in Europa oder am Abgrund, ob mit Freude oder Frust. Unendlicher Stolz durch das Wappen auf der Brust.»

Sein Team müsse eine Mischung aus Spannung und Lockerheit finden, dürfe nicht verkrampfen, hatte Fischer sich gewünscht. Die Mannschaft, in der Abwehrchef Robin Knoche nach seinem Infekt wieder begann, ging mit hoher Intensität ins Spiel. Es ging fast nur auf das Tor der Bremer. Kevin Behrens (2.) und Sheraldo Becker (8.) verpassten aus guten Positionen. 

Werder zu harmlos

Auch in der Folge drückten die Gastgeber weiter, wurden aber seltener wirklich gefährlich. Die vielen Flanken und Ecken waren oft zu ungenau, ebenso die Kopfballabschlüsse. Die Gäste fanden offensiv kaum statt, bekamen in der Abwehr aber immer wieder einen Fuß oder Kopf dazwischen. Es war ein Spiel mit vielen langen Bällen und krachenden Kopfballduellen.

Die Freiburger Halbzeitführung in Frankfurt erhöhte die Notwendigkeit eines Tores für Union – und die Gastgeber warfen alles nach vorne. Ein Treffer von Becker zählte wegen einer vorherigen Abseitsposition nicht (55.). Christopher Trimmels Freistoß segelte knapp am Pfosten vorbei (62.). Einen Kopfball von Danilho Doekhi stoppte Marvin Ducksch von der Linie (67.). 

In Teilen des Stadions wurde die Unruhe größer, bis der eingewechselte Sven Michel den Ball im Strafraum festmachte und auf Khedira spielte. Der Treffer sorgte in der Alten Försterei für reine Fußball-Ekstase.

David Langenbein, dpa

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