RB Leipzig und der SC Freiburg kämpfen in den drei verbleibenden Fernduellen um die Champions-League-Plätze. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Tom Weller/dpa)

Die eigene Aufgabe im Dreikampf um die Champions League war gerade erst gelöst, da dachte Timo Werner schon weiter. «Das ist super, dass Union noch auf Freiburg trifft», sagte RB Leipzigs Nationalspieler vor der Partie der direkten Konkurrenten am kommenden Samstag.

Die Berliner und der Sport-Club nehmen sich die Punkte weg – gut für die Sachsen, die nach dem 1:0 am Samstag in Freiburg als neuer Tabellendritter der dringend benötigten Qualifikation für die Königsklasse am nächsten sind.

«Wir sind jetzt wieder dort, wo wir uns von unseren Ansprüchen her sehen», sagte Trainer Marco Rose im ZDF-Interview mit einem Punkt mehr als die Verfolger, von denen Freiburg als Fünfter aktuell die Königsklasse verpassen würde. «Wir haben völlig andere Ideen in Freiburg, unser Club ist völlig anders strukturiert – das sind völlig andere Geschäftsmodelle», sagte SC-Trainer Christian Streich. Ähnlich ordnen sich auch die Berliner ein, die am Samstag mit 0:1 in Augsburg verloren hatten.

Leipzig steht sich selbst im Weg

«Wir haben ein Ziel, wir wollen uns fürs europäische Geschäft qualifizieren. Ich glaube, die Ausgangslage ist nach wie vor sehr gut», sagte Union-Trainer Urs Fischer. Es muss in Köpenick nicht zwingend die Champions League sein, wie auch Rani Khedira bekräftigte: «Nächste Woche wollen wir den nächsten Schritt gehen.» In Leipzig ist der Druck höher.

«Wenn wir ehrlich sind, dann hätte der dritte Platz schon viel früher drin sein können und auch müssen. Wir waren uns selbst im Weg gestanden», sagte Werner. Die Schwächephase zwischen Ende März und Anfang April mit einem Sieg in fünf Pflichtspielen scheint überwunden. RB gewann zuletzt wettbewerbsübergreifend sechs der zurückliegenden sieben Partien.

«Wir hatten auch schon eine gute Phase, als wir Celtic Glasgow zweimal und Real Madrid geschlagen haben», sagte Werner beim Blick zurück auf die aktuelle Königsklassensaison. «Aber solche Leistungen müssen über eine Saison anhalten. Das müssen wir besser machen, und dann können wir in den nächsten Jahren früher die Champions League klarmachen und danach andere Sachen in Angriff nehmen.»

Leipzig muss noch gegen Bayern

Nur dann scheint der Verbleib der Leistungsträger um den spanischen Nationalspieler Dani Olmo über die Saison hinaus realistisch. Leipzig denkt eher in Kategorien wie Borussia Dortmund und Tabellenführer FC Bayern, zumal am 3. Juni der zweite Pokalsieg in Folge möglich ist. «Wir wissen, dass wir einen guten Grundstein gelegt haben», sagte Kevin Kampl, der nach seiner Einwechslung in der 73. Minute das Siegtor in Freiburg erzielte. «Wir wissen aber auch, dass es ganz schnell wieder ganz anders aussehen kann.»

Nach dem Heimspiel am Sonntag gegen Bremen geht es zu den Bayern. Am letzten Spieltag kommt der Abstiegskandidat FC Schalke 04 nach Leipzig. «Wenn wir in die Heimspiele gehen und denken, dass wir das schon hinkriegen, kann das nach hinten losgehen», sagte Kampl.

Freiburg hadert gegen Topteams

Die Berliner haben indes mit einem Kräfteverschleiß zu kämpfen. Sie gewannen nur eines der vergangenen fünf Liga-Spiele. Dennoch ist Fischer zufrieden. «Ich glaube, Union ist sehr gut unterwegs», sagte er in einem Interview der «Sportschau». Das gilt auch die Freiburger, die aber besonders gegen die Top-Teams Probleme haben.

In dieser Bundesliga-Saison gewannen die Breisgauer nur ein Spiel gegen die fünf bestplatzierten Mannschaften. «Wir schaffen es nicht, gegen Vereine wie Bayern oder RB einen Punkt zu holen», sagte Streich, der nach dem 1:5 am Dienstag im Halbfinale des DFB-Pokals gegen Leipzig mit der Reaktion seiner Truppe zwar zufrieden war. «Punkte haben wir trotzdem keine.»

Die nahmen die Leipziger mit nach Hause. Gerade noch rechtzeitig haben sie in dieser Spielzeit die Kehrtwende eingeleitet. «Wir können aus einer Saison, die bisher okay ist, eine herausragende machen», sagte Kampl.

Maximilian Wendl, dpa

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