Schiedsrichter Felix Brych sieht den Video-Schiedsrichter als große Hilfe für die Unparteiischen an. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Peter Kneffel/dpa)

Spitzenschiedsrichter Felix Brych sieht den Video-Schiedsrichter als große Hilfe für die Unparteiischen an. «Ich finde den VAR alternativlos, weil es mich vor diesen Maximalfehlern schützen kann und ganz oft schon geschützt hat. Wir können es mit dem VAR momentan nicht allen recht machen – und wir werden es auch nicht jedem recht machen können», sagt der 47-Jährige bei Kicker meets DAZN-Podcast.

Im Gespräch der Deutschen Presse-Agentur bezeichnete Brych den VAR bereits als «doppelten Boden» für die Schiedsrichter. «Ich würde ohne VAR nicht mehr pfeifen wollen», sagte der Bundesliga-Referee, der nicht mehr international im Einsatz ist. National will er auch in der neuen Saison weiter Spiele pfeifen.

Schiris bei Einführung dagegen

Im Podcast erinnerte der Münchner Schiedsrichter an die Einführung des Video Assistant Referees. «Die Vereine haben irgendwann gesagt: ‚Wir brauchen technische Hilfsmittel‘. So ging es los, wir Schiris haben uns immer dagegen gewehrt. Wir haben immer gesagt: ‚Wir wollen das Ganze gerne lieber ohne machen’», erinnerte der promovierte Jurist. «Die Schiris haben sich damals immer dagegen gesträubt. Irgendwann wurde es dann entschieden, und für uns war es am Anfang auch nicht einfach, Fußball analog und digital zu verbinden.»

Zuletzt hatte Schiedsrichter Sascha Stegemann wegen eines fälschlicherweise nicht gegebenen Elfmeters beim 1:1 zwischen dem VfL Bochum und Borussia Dortmund viel Kritik einstecken müssen. Am Tag danach hatte er sich geäußert. «Der Gang nach vorne ist immer ganz gut. Das ist auch die erste Form der Verarbeitung, man muss sich den Fehler dann auch selbst eingestehen», sagte Brych.

«Grundsätzlich finde ich, dass wir Schiedsrichter zu viel reden. Ich habe mich immer zurückgehalten, dadurch habe ich versucht, wenig Angriffsfläche zu bieten. So ein bisschen unantastbar und unnahbar war ich dadurch schon. Das ist gar nicht verkehrt im Ausland, weil die Spieler dich nicht dauerhaft challengen», führte der mehrfache EM- und WM-Schiedsrichter aus.

Von