Hertha BSC Trainer Pal Dardai beantwortet auf einer Pressekonferenz Fragen von Journalisten. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Wolfgang Kumm/dpa)

«Unterm Strich wünsche ich der Hertha sicher nicht, dass sie runtergehen.» Und: «Das ist ein Traditionsverein, der aus meiner Sicht in die Bundesliga gehört.»

Wer hat’s gesagt? Nicht etwa glühende Fans von Hertha BSC, sondern Sebastian Hoeneß noch vor dem 1:2 seines VfB Stuttgart beim Berliner Fußball-Bundesligisten. Und Steffen Baumgart. Trainer des nächsten Gegners 1. FC Köln am Abend.

Wettbewerbsverzerrung ist nicht zu befürchten. Hoeneß wie Baumgart suchen für sich und ihre Teams den maximalen Erfolg. Verantwortlich für die sportlich fast unmögliche Rettung der Hertha bleibt also deren Trainer Pal Dardai. Die freundlichen Worte seiner Kollegen kann der 47-Jährige nur mit seinem typisch spitzbübischen Lächeln zur Kenntnis nehmen.

Endspurt-Motto: Vier Spiele, vier Siege

Dardai weiß ja auch, dass Hoeneß als ehemaliger Hertha-Jugendspieler und Baumgart als in Köpenick glühend verehrter Ex-Unioner mit Berlins Fußball-Szene vertraut, ihre speziellen Bindungen zur Hauptstadt haben. Baumgart nannte den wahrscheinlichen Absturz sogar eine «Katastrophe» ohne zu verschweigen, dass die Hertha «über einen längeren Zeitraum auch viel dafür getan hat, in diese Schwierigkeiten zu kommen».

Das weiß auch Dardai und er scheut sich nicht, die Fehler der Vergangenheit anzusprechen, es sind schließlich nicht seine. Nach knapp einem Monat im Amt findet der Coach immerhin die Stimmung im Team wieder ansprechend. «Es ist eine komplett andere Arbeitsatmosphäre. Jeder hört zu», sagte der Ungar.

Bei fünf Punkten Rückstand auf Platz 15 (Schalke 04) und drei Zählern auf Platz 16 bei klar schlechterer Tordifferenz (VfB Stuttgart) bleibt Dardai nur ein Ergebnis-Radikalismus. Vier Spiele, vier Siege lautete sein Endspurt-Motto. In Köln soll nun Sieg Nummer zwei folgen. Dardai würde sicher jubeln – im Gegensatz zu Baumgart und Hoeneß.

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