Der brasilianische Spieler Vinicius Junior (r) kniet vor dem Freundschaftspiel gegen Guinea. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Joan Monfort/AP)

Ausgerechnet bei einem Fußballspiel im Rahmen einer Kampagne gegen Rassismus ist es zu einem neuen Eklat im Umfeld von Real Madrids Star Vinicius Junior gekommen.

Felipe Silveira, langjähriger Freund und Berater des brasilianischen Ausnahmestürmers, prangerte das Verhalten eines Mitarbeiters einer privaten Sicherheitsfirma im Stadion des spanischen Clubs Espanyol bei Barcelona an.

Der Mann habe am Samstag bei der Einlasskontrolle zum Freundschaftsspiel zwischen Brasilien und Guinea plötzlich eine Banane aus der Tasche gezogen und gerufen: «Hände hoch, das hier ist meine Pistole für Dich», berichtete das brasilianische Fernsehen. Silveira und andere Vertraute von Vinicius hätten sofort die Polizei gerufen. Der brasilianische Sender TV Globo zeigte Bilder des anschließenden Tumults und eine Banane, die aus der Hosentasche des Sicherheitsmannes ragte.

Vinicius beklagt erneute Demütigung

Der brasilianische Fußball-Verband CBF forderte Konsequenzen. Nach dem Freundschaftsspiel, das 4:1 endete, äußerte sich auch Vinicius, der wiederholt in spanischen Stadien übel rassistisch beleidigt worden war. Der 22-Jährige beklagte die erneute Demütigung, dieses Mal seines Freundes, und forderte die Verantwortlichen auf, die Aufnahmen von Überwachungskameras zugänglich zu machen. Eine Anfrage beim Eigentümer des Stadions, dem spanischen Erstligaclub Espanyol, blieb zunächst unbeantwortet.

FIFA-Präsident Gianni Infantino hatte erst am Donnerstag angekündigt, dass Vinicius Junior eine neue Task Force des Fußball-Weltverbandes im Kampf gegen Rassismus anführen solle. Die Brasilianer waren in der ersten Halbzeit gegen Guinea als Protest gegen Rassismus mit schwarzen Trikots aufgelaufen. In der zweiten Hälfte trugen die Südamerikaner dann wieder das traditionelle Kanariengelb.

«In 109 Jahren Geschichte ist die brasilianische Nationalmannschaft noch nie mit einem schwarzen Trikot angetreten», hieß es in einer Mitteilung der CBF. Viele der Nationalspieler hatten als Zeichen gegen Rassismus auch auf dem Rasen im Stadion gekniet, bevor der Ball rollte. «Während ich mit dem bereits historischen schwarzen Trikot spielte, wurde mein Freund am Eingang des Stadions gedemütigt und verspottet», klagte Vinicius Junior auf Twitter.

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