Martina Voss-Tecklenburg, Bundestrainerin der deutschen Frauen-Fußballnationalmannschaft. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Sebastian Christoph Gollnow/dpa)

Bei der Aufarbeitung der Pleite der deutschen Fußballerinnen gegen Kolumbien im zweiten Gruppenspiel will Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg «als Vorbild vornweg gehen». Die 55-Jährige bemühte sich nach dem 1:2 (0:0) des Turnierfavoriten bei der Weltmeisterschaft in Australien am Sonntagabend (Ortszeit) in Sydney um Gelassenheit, übte aber auch deutliche Kritik. 

«Es ist schon so, dass wir jetzt keine Sachen schönreden», betonte Voss-Tecklenburg bei der Pressekonferenz. Sie vermisste die «Positionierung, Passqualität und Präzision» – und 100-prozentige Torchancen ihres Teams.

Unter Druck in Brisbane

Mit der Niederlage gegen die Südamerika-Vizemeisterinnen setzten sich die DFB-Frauen vor der letzten Vorrundenpartie gegen Südkorea am Donnerstag (12.00 Uhr MESZ/ZDF) in Brisbane mächtig unter Druck. Statt den Einzug ins Achtelfinale vorzeitig perfekt zu machen, gehen die Rechenspielchen los. Immerhin: Die Ausgangslage als Gruppenzweiter hinter Kolumbien und vor Marokko sowie dem punktlosen Vierten Südkorea ist weiterhin sehr vielversprechend.  

«Natürlich beginnt jetzt die Beschäftigungsphase mit Südkorea ein Ticken intensiver», sagte Voss-Tecklenburg auf die Frage nach ihrer Strategie um Umgang mit dem herben Rückschlag. «Ansonsten werden wir den Spielerinnen Mut zusprechen.»

Hendrich: «Sinne erneut geschärft»

Für die DFB-Auswahl kommt erschwerend hinzu, dass die Südkoreanerinnen einen Trainer haben, der den deutschen Fußball bestens kennt: Der Engländer Colin Bell (61) trainierte von 2013 bis 2015 den 1. FFC Frankfurt und wurde mit den Hessinnen Champions-League-Sieger. 

«Jetzt sind die Sinne erneut geschärft worden», sagte Abwehrspielerin Kathrin Hendrich, nachdem die deutschen Frauen spät in der Nachspielzeit das 1:2 kassiert hatten. «Wir müssen jetzt all in gehen.» Mittelfeld-Rückkehrerin Lena Oberdorf rechnet gegen Südkorea sogar mit einem ähnlichen Spiel wie gegen die energiegeladenen Kolumbianerinnen – von der Mentalität her: «Die sind sehr diszipliniert gegen den Ball. Von daher müssen wir da auch wieder den Ball schnell laufen lassen und dann die Torchancen nutzen», forderte sie.

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