Haitis Batcheba Louis (l) kämpft mit Chinas Wang Shuang um den Ball. (Urheber/Quelle/Verbreiter: James Elsby/AP/dpa)

Auch im zweiten Spiel dieser Fußball-WM haben sich die englischen Nationalspielerinnen auf ihre Abwehr verlassen können.

Wie schon gegen Haiti siegte die Elf von Trainerin Sarina Wiegman-Glotzbach in Sydney auch gegen Dänemark 1:0 (1:0). Überschattet wurde der Erfolg von einem Schockmoment: Schlüsselspielerin Keira Walsh musste vom Platz getragen werden, nachdem sie sich ohne Fremdeinwirkung offenbar am Knie verletzt hatte. Im zweiten Spiel der Gruppe D siegte China in Unterzahl 1:0 (0:0) gegen Haiti. In Gruppe G trennten sich Argentinien und Südafrika 2:2 (0:1).

«Mussten uns einfach auf den Sieg konzentrieren»

«Es ist enttäuschend, dass sich eine unserer wertvollsten Spielerinnen verletzt hat, aber wir mussten uns einfach auf den Sieg konzentrieren», sagte Lauren James, die in der 6. Minute aus 17 Metern das wunderschöne Siegtor erzielt hatte. Trainerin Wiegman-Glotzbach, der schon vor dem Turnier einige Stammspielerinnen verletzungsbedingt weggebrochen waren, meinte: «Man muss einfach weitermachen. Man ist bei der Weltmeisterschaft und will das Spiel gewinnen. Also müssen wir uns so schnell wie möglich auf eine neue Situation einstellen, und das haben wir getan.» Walshs genaue Diagnose stand zunächst aus.

Durch den Sieg vor 50.439 Fans im zweiten Gruppenspiel stehen die Engländerinnen bei dem Turnier in Australien und Neuseeland kurz vor dem Einzug ins Achtelfinale. Gegen China reicht schon ein Punkt. Dänemark, das im ersten Spiel China 1:0 besiegt hatte, kann das Weiterkommen ebenfalls noch aus eigener Kraft schaffen. Und sogar Schlusslicht Haiti ist trotz zweier Niederlagen weiter im Rennen. Dazu braucht das Team von Trainer Nicolas Delepine am Dienstag (13.00 Uhr MESZ) gegen Dänemark einen Sieg, zudem müsste England gegen China Schützenhilfe leisten.

In Adelaide half den Haitianerinnen vor 12.675 Zuschauern auch eine über einstündige Überzahl nicht. Nachdem Zhang Rui wegen ihres harten Einsteigens mit der offenen Sohle gegen Haitis Sherly Jeudi die Rote Karte gesehen hatte (29.), verwandelte Wang Shuang einen Foulelfmeter zum Sieg (74.). Zwei weitere mögliche Elfmeter – je einen auf beiden Seiten – gab Schiedsrichterin Marta Huerta de Aza aus Spanien nach Videobeweis nicht.

Südafrika schlägt Argentinien

In Gruppe G warten die argentinischen Fußballerinnen weiter auf ihren ersten Sieg bei einer WM, bewiesen aber Comeback-Qualitäten. Nach einem Zwei-Tore-Rückstand holten sie im neuseeländischen Dunedin noch einen Punkt gegen Südafrika. Linda Motlhalo brachte Südafrika in der 30. Minute in Führung, Thembi Kgatlana baute den Vorsprung aus (66.). Für Argentinien trafen vor 8834 Zuschauern Sophia Braun (74.) und Romina Núñez (79.). Für beide Teams war es im zweiten Spiel der erste Punkt. Die führenden Mannschaften Schweden und Italien treffen an diesem Samstag (09.00 Uhr MESZ/ZDF) in Wellington aufeinander.

«Ich habe ihnen gesagt, dass sie spielen sollen, um Spaß zu haben, um zu dribbeln, um ihr bestes Spiel zu machen. Das ist der Grund, warum wir hier sind. Ich habe ihnen gesagt, dass sie mit der Liebe spielen sollen, die unseren Fußball auszeichnet», berichtete der argentinische Trainer German Portanova von seinen Anweisungen nach dem 0:2-Rückstand. Südafrikas Abwehrspielerin Karabo Dhlamini klagte: «Natürlich sind wir enttäuscht, weil wir drei Punkte hätten holen können.»

Die erste Partie hatten die Südafrikanerinnen 1:2 gegen Schweden verloren, Argentinien war zum Auftakt Italien 0:1 unterlegen. Am dritten Gruppenspieltag trifft Argentinien am Mittwoch (9.00 Uhr MESZ) auf Schweden. Südafrika bekommt es zeitgleich mit Italien zu tun.

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