Steht bei Bayern-Coach Thomas Tuchel besonders unter Beobachtung: Leon Goretzka. (Urheber/Quelle/Verbreiter: David Inderlied/dpa)

Thomas Tuchel hat eine Leistungssteigerung von Leon Goretzka beim FC Bayern München eingefordert und sich nicht festgelegt, dass der Fußball-Nationalspieler am Ende der Transferperiode noch in seinem Kader ist.

«Das würde ich für keinen Spieler bestätigen, dafür ist die Transferzeit noch viel zu früh und es passieren viel zu viele Dinge», sagte der 49 Jahre alte Bayern-Trainer. Der Vertrag des im Sommer 2018 verpflichteten Goretzkas (28) läuft bis zum 30. Juni 2026.

«Leon hatte eine unbefriedigende letzte Phase der Saison», bilanzierte Tuchel im Trainingslager am Tegernsee. Dort stellte er gleich zu Beginn der Vorbereitung eine klare Forderung: Vom Nationalspieler muss mehr kommen. «Von seinem Status, von seinem Vertrag, von seinem Alter ist er jemand, von dem wir viel erwarten. Dass er Verantwortung trägt, dass er die Mannschaft trägt. Da ist Luft nach oben», sagte Tuchel. «Unsere Aufgabe ist, ihm dabei zu helfen.»

«Es gibt einen großen Konkurrenzkampf»

Im Mittelfeld haben die Münchner ein großes Angebot. Nach seiner Ausleihe an Manchester United gilt Marcel Sabitzer (29) wieder als Wechselkandidat. Ryan Gravenberch (21) ist unzufrieden mit seiner Einsatzzeit. «Ryan ist in der Herausforderer-Rolle. Aus dieser Rolle muss er das Beste rausholen und das auch so annehmen», stellte Tuchel klar. Er ließ anklingen, dass noch viel passieren kann in der Saison-Einstimmung.

«Es kann immer eine Situation entstehen, wo Spieler andere Pläne haben. Das habe ich jetzt von Leon so nicht gehört. Aber es ist jetzt der Anfang der Vorbereitung», führte Tuchel aus. «Es gibt einen großen Konkurrenzkampf. Alle Spieler, die hier sind, wollen sehen, was der Trainer plant, ob sie sich wohlfühlen.»

Durch Verletzungen gebremst

Goretzka hat noch keine Ambitionen erkennen lassen, dass er den deutschen Fußball-Meister verlassen möchte. Bei seiner Vertragsverlängerung im September 2021 war Goretzka zusammen mit Mittelfeldkollege Joshua Kimmich als «Herz und Seele» der Mannschaft bezeichnet worden, er sei «eine Energiequelle auf und neben dem Platz». Immer wieder wurde der Mittelfeldakteur aber durch Verletzungen gebremst. 

Besonders bitter verlief für Goretzka das Bundesliga-Finale. Bei der Meisterkür in Köln war Goretzka in der 71. Minute beim Stand von 1:0 eingewechselt worden und musste nach dem Handelfmeter von Kölns Dejan Ljubicic zum 1:1 (81.) in der 85. Minute für Stürmer Mathys Tel wieder vom Platz. Am Ende gewannen die Bayern durch ein Tor des ebenfalls in der 85. Minute eingewechselten Jamal Musiala in der vorletzten Minute und wurden zum elften Mal in Serie Meister.

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