Leverkusen gewann zum Auftakt in einer hochklassigen Partie mit 3:2 gegen Leipzig. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Marius Becker/dpa)

Bayer Leverkusen hat seinen Ruf als Geheimtipp in der Fußball-Bundesliga gleich am 1. Spieltag eindrucksvoll unterstrichen. Die Werkself besiegte zum Auftakt Pokalsieger und Supercup-Gewinner RB Leipzig vor den Augen von Bundestrainer Hansi Flick und DFB-Präsident Bernd Neuendorf in einem phasenweise begeisternden Spiel verdient mit 3:2 (2:1).

Der Vorjahres-Dritte aus Sachsen erwischte nach dem furiosen 3:0 in der Vorwoche im Supercup beim FC Bayern dagegen einen vom Ergebnis her unglücklichen Saisonstart. Wieder einmal. Denn in ihren nun acht Erstliga-Spielzeiten gelang den Leipzigern erst zweimal ein Auftaktsieg.

Jeremie Frimpong (24.), Jonathan Tah (35.) und Florian Wirtz (64.) schossen die Treffer für Bayer. Bayern-Schreck Dani Olmo (39.), der vergangenen Samstag alle drei Treffer erzielt hatte, und Neuzugang Lois Openda (71.) verkürzten zweimal.

Die Leipziger begannen mit derselben Elf wie im Supercup, somit kamen die drei Neuzugänge Nicolas Seiwald, Xavi Simons und Openda zu ihren Bundesliga-Debüts. Bei den Leverkusenern begannen in Granit Xhaka bei seinem Bundesliga-Comeback nach mehr als sieben Jahren, Jonas Hofmann, Alejandro Grimaldo und Victor Boniface gleich vier Neue. Sie führten sich allesamt gut ein. Der sehr präsente Boniface und Hofmann bereiteten je einen Treffer vor, letzterer das erste Eckball-Tor Bayers in 2023. Xhaka war im Mittelfeld gleich der Chef, und Grimaldo überzeugte auf der linken Außenbahn durch Spielfreude.

Temporeiche und spielerisch anspruchsvolle Partie

Aufgrund der offensiven Ausrichtung beider Teams war schon vorher zu vermuten gewesen, dass Spiele zwischen Bayer und RB immer torreich sind. Doch dem war zuletzt nicht so. In den vorherigen acht Duellen waren im Schnitt gerade mal zwei Treffer gefallen. Das ist weit unter Liga-Schnitt. Am Samstag zeichnete sich schnell ab, dass es mehr werden würden. 

Bis Mitte der ersten Halbzeit waren Torchancen zwar rar, doch es war bereits eine interessante, temporeiche und spielerisch anspruchsvolle Partie. Bayer ging in Führung, als Frimpong den Ball nach scharfer Hereingabe von Boniface aus fünf Metern einschob. Der niederländische Außenbahnspieler hatte schon im Vorjahr beachtliche acht Saisontreffer erzielt. Tah erhöhte nach Hofmann-Ecke und Boniface hatte sogar das 3:0 auf dem Kopf, doch Janis Blaswich hielt seinen Kopfball (37.). Und so kamen die Gäste noch vor der Pause zurück, als Olmo ebenfalls nach einer Ecke von David Raum direkt einköpfte.

Auch nach dem Wechsel kannten beide nur den Weg nach vorne. Blaswich hielt stark gegen den nun aufdrehenden Wirtz (48.), den Schuss des Ex-Leverkuseners Benjamin Henrichs blockte Tah zur Ecke (49.), dann versprang dem insgesamt sehr unglücklichen Leipzig-Stürmer Timo Werner in seinem 250. Bundesliga-Spiel der Ball (57.). RB-Trainer Marco Rose versuchte alles, wechselte nach einer Stunde dreifach und stellte auf Dreierkette um. Doch zwei Minuten später traf Wirtz mit einem unfreiwilligen Aufsetzer. Aber RB gab nicht auf. Kurz nach seinem Tor traf vertändelte Openda vor dem leeren Tor den Ball und traf im zweiten Versuch aus der Drehung den Pfosten. 

Von Holger Schmidt, dpa

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