Mönchengladbach und Augsburg lieferten sich eine umkämpfte und torreiche Partie. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Matthias Balk/dpa)

Nach dem rasanten Tor-Spektakel im Augsburger Fußball-Glutofen waren auch die Trainer am Spielfeldrand mächtig geschafft und kämpften mit den Emotionen.

«Es war ein Spiel mit vielen Gefühlen», gestand Gerardo Seoane nach dem 4:4 (3:3) in seinem ersten Bundesligaspiel als Trainer von Borussia Mönchengladbach. Augsburgs Enrico Maaßen haderte derweil am Samstagabend mit einem «bitteren Ausgang» für seine Mannschaft, weil Gladbachs neuer Torjäger Tomas Cvancara das 4:4 mit seinem zweiten Treffer erst in der siebten Minute der Nachspielzeit erzielte. 

Der vorangegangene Elfmeterpfiff nach einer Miniberührung im Strafraum von Ruben Vargas gegen Yvandro Borges Sanches fand nicht die Zustimmung von Maaßen. 30.660 Zuschauer erlebten bis zum achten und letzten Treffer in der ausverkauften WWK Arena ein sehr unterhaltsames Spiel mit einem grandiosen Comeback des FCA nach 0:2 und 1:3-Rückstand. Entsprechend mochte Maaßen «das Positive herausstellen». Er rühmte Mentalität und Moral seines Teams. Aber auch Seoane pries bei Gladbach «die Moral bis zum Schluss».

«Ich spiele lieber 4:4 als ein langweiliges Spiel»

Elvis Rexhbecaj (29.), Maximilian Bauer (41.), Elfmeterschütze Sven Michel (45.+7) und der Beinahe-Matchwinner Vargas (75.) trafen für den FCA, der eine Woche nach dem blamablen Pokal-Aus beim Drittligisten SpVgg Unterhaching eine beachtliche Reaktion zeigte. Ko Itakura (13. Minute), Cvancara (27.) und Nathan Ngoumou (37.) schossen die Gladbacher vor der Pause zeitweise auf die Siegerstraße. «Es ist ein bisschen enttäuschend, vier Tore zu erzielen und mit einem Punkt dazustehen», sagte der zweifache Torschütze Cvancara. 

Beide Teams lieferten sich bei hochsommerlichen Temperaturen einen intensiven Schlagabtausch mit offenem Visier. Allerdings erweckten beide Mannschaften auch den Eindruck, in der Saisonvorbereitung die Abwehrarbeit ein wenig vernachlässigt zu haben. Den Toren gingen meist Fehler voraus oder mangelnde Cleverness im Defensivverhalten. «Ich spiele lieber 4:4 als ein langweiliges Spiel», meinte FCA-Verteidiger Felix Uduokhai.

Einen guten Eindruck machte die neue Borussen-Offensive mit den Zugängen Franck Honorat und Mittelstürmer Cvancara, der seine Qualitäten im Abschluss nachwies. Der schnelle Linksaußen Ngoumou düpierte zudem nicht nur bei seinem Treffer nach einem langen Abschlag von Torwart Jonas Omlin Gegenspieler Arne Engels. Kurz nach der Pause verhinderte Augsburgs Mittelfeldspieler Niklas Dorsch zudem mit einer beherzten Rettungstat Treffer Nummer zwei von Ngoumou (48.), der ein Unruhestifter blieb. 

Kein Faktor war in der Augsburger Offensive der nach wie vor auf den Wechsel zu einem Topclub hoffende Nationalspieler Mergim Berisha. Nach 58 Minuten war für den 25 Jahre alten Torjäger Schluss. Berisha bleibt ein Verkaufskandidat. «Er möchte gerne den nächsten Step gehen. Und Clubs verfolgen auch wirtschaftliche Interessen», sagte Maaßen nach dem Spiel. Er würde Berisha gerne behalten. Es bleibt spannend bis zum 1. September, wenn die Sommer-Transferperiode endet.

Von Klaus Bergmann, dpa

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