Leipzigs Trainer Marco Rose ärgert sich über die langen Wartezeiten beim Videobeweis. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Jan Woitas/dpa)

RB Leipzigs Trainer Marco Rose hat sich für ein Zeitlimit bei Eingriffen des Videoschiedsrichters ausgesprochen. Dieses soll insbesondere bei nicht auf den ersten Blick klaren Elfmetersituationen greifen.

«Wenn man bei Abseits eine Linie anlegen muss, kann das hier und da mal dauern. Aber sich Entscheidungen schön gucken, richtig gucken, das funktioniert nicht», sagte Rose nach dem 5:1 von RB Leipzig gegen den VfB Stuttgart. In diesem Spiel hatte der Videoschiedsrichter insgesamt viermal eingegriffen.

Zweimal wurden dabei Elfmetersituationen bewertet. In einer Szene kurz vor der Halbzeit hatte Stuttgarts Serhou Guirassy im eigenen Strafraum RB-Kapitän Willi Orban zu Fall gebracht, war allerdings vorher von Yussuf Poulsen geschubst worden. «Dann wird fünf Minuten gesucht, ob es ein Foul von Poulsen gab. Entweder ich sehe nach zehn Sekunden keine klare Fehlentscheidung, dann ist es okay», sagte Rose. «Aber fünf Minuten zu gucken und dann den Schiedsrichter nicht rauszuschicken, um sich das selber noch einmal anzuschauen. Das ist das, was mich auf die Palme bringt.»

Rose sieht Gelb

Schiedsrichter Frank Willenborg (Osnabrück) hatte darauf verzichtet, sich am Bildschirm einen eigenen Eindruck zu verschaffen und einen Strafstoß verweigert. Rose war daraufhin auf den Unparteiischen wild gestikulierend zugerannt und hatte dafür die Gelbe Karte gesehen. Nach dem Spiel entschuldigte sich der 46-Jährige bei Willenborg und nahm sein eigenes Verhalten mit Humor. «Manchmal platzt es aus mir heraus. Jetzt habe ich am zweiten Spieltag schon meine zweite Gelbe Karte, da muss ich gut planen für den Rest der Saison», sagte Rose. Er sei «komplett oben drüber» gewesen, das gehöre sich nicht.

Letztlich entschieden Willenborg und seine Kollegen im Kölner Videokeller in zwei Elfmetersituationen auf keinen Strafstoß. Bei zwei Abseitsszenen erkannten sie den ersten Treffer von Leipzigs Lois Openda zum 2:1 ab, den zweiten in der 66. Minute zum 3:1 an. Guirassy (35.) hatte Stuttgart in Führung gebracht. Benjamin Henrichs (51.), Dani Olmo (63.), Openda, Kevin Kampl (74.) und Xavi Simons (76.) drehten mit ihren Toren binnen 25 Minuten das Spiel.

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