Die am letzten Spieltag der vergangenen Saison verspielte Meisterschaft bezeichnete Marco Reus als härtesten Moment seiner Karriere. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Jan Woitas/dpa)

BVB-Routinier Marco Reus hat die am letzten Spieltag der vergangenen Saison verspielte Meisterschaft als Tiefpunkt seiner bisherigen Laufbahn bezeichnet. «Es war eine Leere, weil man nur einen Schritt davon entfernt war, es wirklich zu schaffen. Es war sehr hart, wahrscheinlich der härteste Moment meiner Karriere, weil man es sich so sehr wünscht für einen selbst, aber auch für die Fans, für die Stadt», sagte der einstige Dortmunder Kapitän im clubeigenen Podcast kurz vor dem Ende der elftägigen USA-Reise des Fußball-Bundesligisten.

Dass der BVB mit dem 2:2 daheim gegen Mainz die eine Woche zuvor in Augsburg (3:0) eroberte Tabellenführung noch verlor, empfand Reus als «harten Schlag», «weil wir nach dem Spiel in Augsburg ein unfassbar gutes Gefühl hatten. Wir hatten das Gefühl, dass wir jetzt dran sind.» Der 34-Jährige warb um Verständnis für sein von vielen Fans kritisiertes Verhalten nach dem Schlusspfiff. «Ich konnte nicht mehr. Ich wollte für mich sein, ohne dass Menschen mich ansehen, und alles verarbeiten. Abends tat es mir leid, dass ich einfach reingegangen bin. Ich war nicht in der Lage, den Fans in dem Augenblick etwas zurückzugeben. Das habe ich erst später verstanden», kommentierte er seine schnelle Flucht in die Kabine.

Reus: «Schulterschluss zwischen Mannschaft und Fans»

Die aufmunternde Reaktion der Fans nach der verpassten Meisterschaft wertet Reus als Mutmacher für die kommende Saison: «Wir haben wieder eine Gemeinschaft mit unseren Fans erreicht. Jeder von uns Spielern hat gemerkt: Was sie gezeigt haben, kann der Prozentpunkt sein, den man in diesem Jahr vielleicht braucht. Es war ein Schulterschluss zwischen uns und den Fans.»

Trotz der Transferoffensive des Titelverteidigers aus München geht der gebürtige Dortmunder zuversichtlich in die neue Saison: «Wir wissen, dass Bayern sich verstärkt hat und noch verstärken wird. Aber wir haben gesehen, dass einiges möglich ist, wenn wir so zusammenhalten und die Energie aufbringen, wie wir sie vor allem in der Rückrunde gezeigt haben.» Entschlossen fügte Reus an: «Unser Ziel ist es weiterhin, ganz oben zu stehen. Nicht nur, weil wir im vergangenen Jahr so knapp davor waren, sondern auch, weil es unser Anspruch ist.»

Die bisher problemlose Vorbereitung ohne gesundheitliche Rückschläge schürt die Vorfreude auf sein womöglich letztes Jahr im BVB-Trikot: «Ich habe mir vorgenommen, ‚all in‘ zu gehen.»

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