Schiedsrichter Tobias Stieler (r) spricht mit Wolfsburgs Trainer Niko Kovac. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Swen Pförtner/dpa)

Trainer Niko Kovac vom VfL Wolfsburg hat vor dem Bundesliga-Spiel bei Borussia Dortmund eine Rückkehr zur alten Handspiel-Regel im Fußball gefordert.

«Back to the roots, zurück zum Ursprung – das ist am besten. Jeder wusste, was Sache ist», sagte Kovac bei der Pressekonferenz zum Spiel (Samstag, 15.30 Uhr/Sky). Ein Handspiel solle nur noch dann gepfiffen werden, «wenn eine klare Absicht unterstellt wird».

Anlass für seine Aussagen ist ein viel kritisierter Handelfmeter, der am Dienstag beim Champions-League-Spiel in Paris (0:2) gegen den nächsten Wolfsburger Gegner Dortmund verhängt wurde. Die neue Handspiel-Regel sei «ein Desaster», sagte Kovac. «Das hat kein Hand, das hat kein Fuß mehr. Das ist Willkür.»

Kovac: «Wir machen den Fußball kaputt»

Seit es bei der Handspiel-Regel auch um Faktoren wie die Vergrößerung der Körperfläche gehe, könne man sich «auf nichts festlegen. Es ist Va banque, wie Würfeln. Heut so, morgen so. Der eine pfeift es so, der andere gar nicht», kritisierte der VfL-Coach. «Ich verstehe die Handspiel-Regel genauso wenig wie jeder andere auch. Ich muss immer wieder nachfragen beim vierten Offiziellen. Ich verstehe es auch nicht und lerne immer wieder neu dazu.»

Zu seiner Kritik fügte der 51-Jährige noch sarkastisch hinzu: «Inzwischen musst du trainieren, dass du dem Spieler an die Hand spielst. Dann kannst du hoffen, dass jemand im Keller sitzt und sagt: «Du, du, du – da war einer mit der Hand dran.» Und dann kriegst du den Elfmeter. Du musst gar nicht mehr deinen Mitspieler in der Mitte treffen oder das Tor anvisieren. Visier‘ die Hand an.» Das aber «kann es ja nicht sein«, sagte Kovac. «Wir machen den Fußball kaputt!»

Der Wolfsburger Trainer nahm in der Debatte jedoch ausdrücklich die Schiedsrichter in der Bundesliga oder im internationalen Wettbewerb in Schutz. «Das Problem sind nicht die Schiedsrichter. Die müssen nur umsetzen, was denen vorgegeben wird», sagte er. «Das sind auch die Leidtragenden.»

Von