Bremens Justin Njinmah (l) erzielt den Treffer zum 2:1. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Sina Schuldt/dpa)

Der 1. FC Köln ist noch tiefer in die Krise gerutscht.

Das Team von Trainer Steffen Baumgart verpasste durch das 1:2 (1:1) bei Werder Bremen auch im fünften Anlauf den ersten Saisonsieg in der Fußball-Bundesliga und steckt im Tabellenkeller fest. Die Bremer konnten sich dagegen mit dem zweiten Sieg vorerst ins Tabellenmittelfeld absetzen. 

Vor 42.100 Zuschauern brachte der frühere Bremer Davie Selke (31. Minute) die Gäste in Führung. Neuzugang Rafael Borré sorgte sieben Minuten später für Werders Ausgleich, ehe der eingewechselte Justin Njinmah (67.) zum 2:1-Endstand traf.

FC-Trainer Baumgart setzte trotz des Liga-Fehlstarts auf eine offensive Ausrichtung. «Es wird genauso weiter gespielt bis zum Erfolg», sagte der Ex-Profi vor dem Anpfiff beim TV-Sender Sky. «Wir sind jedes Jahr im Lernprozess, aber dieses Mal kriegen wir im Lernprozess jedes Mal einen auf die Mütze.» In Bremen hätte es beinahe auch den frühen Nackenschlag gegeben, doch Werder-Kapitän Niklas Stark verpasste mit einem Kopfball knapp die frühe Führung (5.). 

Werder-Defensive bleibt fehlerhaft

Auch Werder wollte sich nach dem schwachen 2:4 vom vergangenen Sonntag bei Aufsteiger Heidenheim besser präsentieren. Fünf Wechsel vollzog Trainer Ole Werner – an der fehlerhaften Defensive änderte sich aber zunächst nichts. Kölns Linton Maina dribbelte sich durch die Werder-Abwehr und prüfte mit einem Flachschuss Torhüter Jiri Pavlenka (14.).

Die Gäste wirkten reifer im Spielaufbau und konnten sich auf Torjäger Selke verlassen. Der Stürmer, der von 2013 bis 2015 und von Januar 2020 bis 2021 bei Werder spielte, köpfte nach einer Ecke aus kurzer Distanz zum 0:1 ein (31.).

Sicherheit bekam das Baumgart-Team durch den Führungstreffer allerdings nicht, der schnelle Ausgleich war ein Beleg dafür. Viel zu leicht konnte Marvin Ducksch in den Lauf des Kolumbianers Borré passen, und der Nachfolger von Nationalspieler Niclas Füllkrug hatte bei seiner Startelf-Premiere für die Norddeutschen keine Probleme, den Ball an FC-Keeper Marvin Schwäbe ins Tor zu schießen (38.).

Spielerisch wurde es auch nach dem Seitenwechsel nicht besser. Werder agierte zwar aggressiver, konnte aber Torschütze Borré viel zu selten einsetzen. Köln suchte immer wieder Maina, der Flügelspieler sorgte mit seiner Schnelligkeit immer wieder für Lücken. Ausnutzen konnte der FC den Vorteil auf der rechten Seiten aber kaum.

Njinmah mit zweitem Tor im dritten Joker-Einsatz

Werder-Trainer Werner versuchte, mit der Einwechslung von Njinmah für Borré für neuen Schwung in der Offensive zu sorgen – und er wurde dafür belohnt. Ein Zuspiel von Senne Lynen verwertete der frei stehende Njinmah überlegt zum 2:1. Der 22-Jährige schoss in seinem dritten Einsatz als Einwechselspieler den zweiten Saisontreffer. In der Nachspielzeit wurde der lange verletzte Naby Keita bei Werder eingewechselt, es war der erste Einsatz im grün-weißen Trikot für den früheren Leipziger und Liverpooler. Keita hatte sogar noch die Chance auf das dritte Bremer Tor (90.+4).

Von Tobias Brinkmann, dpa

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