Leverkusens Odilon Kossounou (l) und Münchens Thomas Müller in Aktion. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Tom Weller/dpa)

Der ganz späte Elfmeter für Bayer 04 Leverkusen zum 2:2 im Bundesliga-Spitzenspiel beim FC Bayern traf auf Münchner Seite auf Kritik und Unverständnis. Trainer Thomas Tuchel bezeichnete den erst nach Videobeweis verhängten Strafstoß nach einem Zweikampf von Bayern-Verteidiger Alphonso Davies gegen Bayer-Angreifer Jonas Hofmann als «supersoft». Exequiel Palacios verwandelte nervenstark vom Punkt zum Endstand. Durch das Unentschieden blieb Leverkusen vor den punktgleichen Bayern Tabellenerster. 

Bayern-Kapitän Thomas Müller nannte den Einsatz von Davies nach Spielende «ein bisschen ungestüm». Das Fallen von Nationalmannschafts-Kollege Hofmann bezeichnete der 34-Jährige nach dem höchstens leichten Kontakt jedoch als «clever gemacht». Er wünsche sich, «dass im Fußball solche Situationen keine Elfmeter sind», sagte Müller. 

Bayerns neuer Sportdirektor Christoph Freund sprach von «einer strittigen Szene», hinterfragte am Freitagabend aber vor allem die Intervention des Video-Assistenten: «Die klare Regel ist, dass der Video-Schiedsrichter nur eingreift, wenn es glasklar ist.»

Hofmann widersprach derweil Müller: «Klarer Elfmeter. Punkt! Da braucht man kein großes Thema draus zu machen.» Er sei klar getroffen worden am Fuß. Schiedsrichter Daniel Schlager sagte beim übertragenden Streamingdienst DAZN, dass er die Aktion auf dem Feld «nicht wahrgenommen» habe. Bei der Ansicht der Bilder sei für ihn dann relativ schnell klar gewesen, dass sich die Beschreibung des VAR-Kollegen mit den Bildern decke. 

«Der Schiedsrichter wird Argumente finden und sich aufs Blut für seine Entscheidungen verteidigen», sagte derweil Müller: «So wird er das auch machen vor dem Freistoß.» Vor dem 1:1 durch Aljeandro Grimaldo hatte Müller den Leverkusener Torschützen nach Ansicht von Schlager gefoult. Müller bewertete auch diese Szene anders: «Mein Argument ist mein blauer Zeh. Es ist ein Drüberhalten, eine offene Sohle, auch wenn er früher am Ball ist.»

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