Stuttgarts Serhou Guirassy erzielt das Tor zum zwischenzeitlichen 3:0. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Tom Weller/dpa)

Dank einer furiosen Anfangsphase hat der VfB Stuttgart das Baden-Württemberg-Duell mit dem SC Freiburg gewonnen und seine Negativserie gegen die Breisgauer eindrucksvoll beendet.

Die Schwaben besiegten den Europa-League-Teilnehmer am Samstag überraschend deutlich mit 5:0 (3:0). Zuvor hatten sie in der Fußball-Bundesliga sechsmal nacheinander gegen Freiburg verloren.

Chris Führich (8./62. Minute) und Topstürmer Serhou Guirassy (17./19.) trafen vor 54.300 Zuschauern jeweils doppelt für den VfB, der nach dem 5:0 gegen Bochum zum Auftakt und dem 1:5 in Leipzig vor einer Woche das nächste Spektakel ablieferte. Der eingewechselte Enzo Millot (75.) sorgte für den Endstand. In der Tabelle liegen beide Teams nun bei sechs Punkten. Der SC verpasste einen Startrekord. Drei Siege an den ersten drei Bundesliga-Spieltagen sind den Freiburgern noch nie gelungen.

VfB startet mit Glück

Der VfB hatte zunächst großes Glück, spielte dann aber eine ganz starke erste Halbzeit. Nachdem Freiburgs Matthias Ginter per Kopfball die Latte getroffen und Stuttgarts Torhüter Alexander Nübel den Ball anschließend von der Linie gekratzt hatte (4.), brachte Führich die Gastgeber in Führung. Der Offensivmann zog ungestört von links in den Strafraum und versenkte die Kugel im rechten unteren Eck. Eingeleitet wurde der Treffer von Stuttgarts Neuzugang Angelo Stiller, der im Mittelfeld den zum FC Liverpool gewechselten Wataru Endo ersetzen soll und ein überzeugendes Startelf-Debüt hinlegte.

Auch Torjäger Guirassy präsentierte sich erneut in starker Form – und sorgte per Doppelschlag für eine frühe Vorentscheidung. Der Stürmer des VfB traf erst mit einem Flachschuss, bei dem Freiburgs neue Nummer eins Noah Atubolu nicht gut aussah. Dann drückte der 27-Jährige eine Flanke von Hiroki Ito aus kurzer Distanz technisch gekonnt über die Linie. Es waren bereits die Saisontore vier und fünf für Guirassy, um den es zuletzt ebenfalls viele Wechselgerüchte gegeben hatte. Eine solche Ausbeute an den ersten drei Bundesliga-Spieltagen schaffte beim VfB zuvor nur Karl Allgöwer in der Saison 1984/85.

Die drei Treffer innerhalb von gerade mal etwas mehr als zehn Minuten gaben den Schwaben spürbar Sicherheit. In der Folge spielten sie clever – nicht zu passiv, aber auch nicht zu riskant. Der SC hatte vor der Pause keine nennenswerte Chance mehr.

Streich wechselt dreifach

Für die zweite Hälfte brachte Freiburgs Trainer Christian Streich gleich drei frische Kräfte – unter anderem Rückkehrer Maximilian Philipp und den flinken Ritsu Doan für die Offensive. Doch es wurde aus Gäste-Sicht nicht besser, sondern noch schlimmer.

Der Ex-Freiburger Woo-yeong Jeong bediente Führich mit einem schönen Steilpass. Der 25-Jährige blieb cool und schob überlegt zum 4:0 ein. Joker Millot setzte sogar noch einen drauf und traf nach einem frechen Beinschuss gegen SC-Verteidiger Philipp Lienhart. Es war der bislang höchste Sieg der Schwaben in einem Pflichtspiel gegen ihren Konkurrenten aus Baden.

Christoph Lother, dpa

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