Die spanischen Spielerinnen protestierten beim Teamfoto mit erhobener Faust. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Bjorn Larsson Rosvall/TT News Agency/AP/dpa)

Nach dem packenden Last-Minute-Sieg bei den Weltranglisten-Spitzenreiterinnen in Schweden hat sich Spaniens neue Auswahltrainerin verbal vor ihren Spielerinnen verneigt.

«Heute war ein Tag, an dem sie ihrem Beruf alle Ehre erwiesen haben», sagte Montse Tomé nach dem 3:2 in Göteborg: «Es hat mich sehr gefreut zu sehen, welche Freude sie haben.» Und auch wenn sie Jennifer Hermoso aus Schutzgründen nicht nominiert hatte, war die 33 Jahre alte Weltmeisterin allgegenwärtig. 

Im Stadion hingen Medienberichten zufolge Plakaten mit Sympathiebekundungen für die Spielerin, die nach dem Sieg der Spanierinnen im WM-Finale von Sydney am 20. August vom damaligen Verbandschef Luis Rubiales auf den Mund geküsst worden war. Das übergriffige Verhalten und sein Nachspiel mit weltweitem Echo hatten für Wochen den WM-Triumph nahezu in den Hintergrund treten lassen, die Spielerinnen hatten das Schweden-Spiel zunächst sogar bestreiken wollen.  

Geste der Solidarität

Umso euphorischer priesen die spanischen Zeitungen den Erfolg, der mit einer besonderen Geste der Solidarität begonnen hatte. Die Spanierinnen hatten sich zusammen mit den Schwedinnen vor dem Anpfiff an der Mittellinie versammelt und hinter einem Plakat mit der Aufschrift «#SeAcabó» (zu Deutsch: «Schluss jetzt») postiert. Auf dem Plakat stand auf Englisch auch noch: «Our fight is the global fight» («Unser Kampf ist der globale Kampf»).

Die spanischen Sportzeitungen geizten nicht mit Lob: «Doppelter Sieg in Göteborg», schrieb «Sport» mit Blick auf die Aktion und das Resultat. «Dieses Spanien ist aus Gold», schrieb «As». «Die spanische Auswahl ist wieder glücklich. Sie spielt wieder Fußball. Und wie», meinte «Mundo deportivo». «Die Auswahlspielerinnen haben inmitten eines außersportlichen Tsunamis mit Qualität und Herz drei Punkte geholt bei ihrem Debüt in der Nations League», hieß es bei «Marca». 

Durch den Sieg machten die Spanierinnen auch einen ersten Schritt Richtung Olympia in Paris im kommenden Jahr. In einer turbulenten Schlussphase fiel die Entscheidung in der sechsten Minute der Nachspielzeit durch den Treffer von Mariona Caldentey per Strafstoß. Verursacherin Amanda Ilestedt hatte zuvor die Rote Karte bekommen.

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