Interims-Teamchef Rudi Völler spricht auf der Pressekonferenz nach dem Spiel. (Urheber/Quelle/Verbreiter: David Inderlied/dpa)

Nach seinem Traum-Comeback auf der Trainerbank der Nationalmannschaft dachte Interims-Teamchef Rudi Völler auch an Hansi Flick.

«Wir hatten kurz vor dem Spiel noch Kontakt. Ich werde ihn auch morgen anrufen», sagte Völler nach dem 2:1-Testspielsieg in Dortmund gegen Vizeweltmeister Frankreich in der ARD. Auch der zuvor von Flick zurückgeholte Thomas Müller, Torschütze zum 1:0 (4. Minute), bedankte sich «bei Hansi und seinem Trainerteam. Das war für uns auch nicht einfach, diese Negativ-Serie zu ertragen, die wir selbst verursacht haben».

Entwarnung bei Gündogan

DFB-Sportdirektor Völler, der seine Rückkehr als Teamchef nach der Trennung von Flick am vergangenen Sonntag als «einmalige Sache» bezeichnet hatte, lobte Flick zudem für die «wunderbare Entscheidung», den in Deutschland eher weniger bekannten England-Legionär Pascal Groß für die ersten Länderspiele in der EM-Saison nominiert zu haben. «Als er für Ilkay reinkam, hat er ein wunderbares Spiel gemacht», meinte Völler über den 32 Jahre alten Mittelfeldspieler von Brighton & Hove Albion.

Kapitän Ilkay Gündogan hatte den Platz bereits in der 25. Minute verlassen müssen, nachdem er im Luftzweikampf mit Adrien Rabiot unglücklich auf dem Rasen gelandet war. Gündogan habe sich eine Beckenprellung zugezogen, berichtete Völler: «Da ist nichts kaputt, aber es tut halt weh.»

Suche nach einem Flick-Nachfolger

Völler, der vom U20-Trainergespann Hannes Wolf und Sandro Wagner unterstützt worden war, zeigte sich nach dem ersten Sieg nach drei Niederlagen in Folge erleichtert. Die erste halbe Stunde gegen Frankreich sei «eine Topleistung» gewesen, in der zweiten Halbzeit habe sein Team «wunderbar gefightet». Und das 2:0 durch Leroy Sané (87.) sei «eine Befreiung für uns alle» gewesen. Auch für die feiernden Fans: «Die Menschen wollen ja, dass es bei der Europameisterschaft funktioniert.»

Zur Suche nach einem Flick-Nachfolger wollte Völler nichts Konkretes sagen. Er sei mit DFB-Präsident Bernd Neuendorf und DFB-Vize Hans-Joachim Watzke «im Austausch», sagte der 63-Jährige: «Wir werden uns Gedanken machen und in diesen drei Wochen eine Lösung parat haben, ganz sicher.» Bei der USA-Reise mit Länderspielen am 14. Oktober gegen die USA und vier Tage später gegen Mexiko soll ein neuer Bundestrainer verantwortlich an der Seitenlinie stehen.

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