Freiburgs Vincenzo Grifo entschied die Partie gegen den VfL Bochum per Elfmeter. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Tom Weller/dpa)

Auf Vincenzo Grifo ist vom Elfmeterpunkt aus Verlass. Der italienische Nationalspieler sicherte dem SC Freiburg in der Fußball-Bundesliga dank seiner Nervenstärke einen 2:1 (2:1)-Erfolg gegen den auswärts auch weiterhin sieglosen VfL Bochum. Die Breisgauer waren am Samstag über weite Strecken die spielbestimmende Mannschaft, den Heimsieg mussten sie sich aber hart erarbeiten.  

Denn zunächst rannte das Team von Trainer Christian Streich einem Rückstand hinterher. Goncalo Paciencia brachte den VfL nach einer Viertelstunde in Führung. Den verdienten Ausgleich erzielte Ritsu Doan per Kopf (26. Minute) und noch vor der Pause drehte Grifo das Spiel zugunsten des Sport-Clubs (45.). 

Zurück zum Erfolg

Nach Niederlagen in der Europa League gegen West Ham United (1:2) und beim deutschen Meister FC Bayern München in der Liga (0:3) kehrten die Freiburger wieder in die Erfolgsspur zurück und stellten den Anschluss an die Europapokal-Ränge her. Bochum steckt nach der dritten Auswärtsniederlage in dieser Spielzeit weiter in der Abstiegszone fest.

Die Länderspielpause schien den zuvor kraftlos wirkenden Freiburgern vor 33.900 Zuschauern gutgetan zu haben. Von Beginn an kontrollierten die Hausherren das Spiel. Jedoch präsentierten sich die Gäste in der Defensive konzentriert – ähnlich wie zuletzt beim torlosen Unentschieden bei Meisterschaftsanwärter RB Leipzig. «Wir haben dort eine defensive Herangehensweise gewählt. Ein paar Kontermöglichkeiten waren da, es ging aber nach den vielen Gegentoren vorher zunächst um eine kompakte Defensive», hatte Bochums Coach Thomas Letsch erklärt. 

Atubolu trifft gegen Ex-Verein

An dieser Ausrichtung hielten die Bochumer fest. Mit einem Unterschied: Diesmal schafften sie es, durch ein schnelles Umschalten sogar in Führung zu gehen. Paciencia zog per Volley direkt ab und ließ Noah Atubolu im SC-Tor keine Abwehrmöglichkeit. Es war das erste Tor des Portugiesen seit Mai 2022 – damals hatte er noch für Eintracht Frankfurt gejubelt. 

Streich, der seine Anfangsformation auf vier Positionen änderte, war besonders mit dem behäbigen Aufbau seiner Mannschaft unzufrieden. «Schneller, schneller, schneller», schrie er unmissverständlich und gestikulierte wild. 

Doan per Kopf

Seine Mannschaft ließ den Worten des Trainers Taten folgen. Grifos Flanke veredelte Doan am langen Pfosten per Kopf und mit Ablauf der regulären Spielzeit der ersten Halbzeit traf Grifo dann selbst. In seiner Laufbahn verwandelte er nur zwei seiner 24 Strafstöße nicht. Zuletzt scheiterte der 30-Jährige in der Vorsaison an Bochums Torwart Manuel Riemann.

Bereits drei Mal hatten es die Bochumer in dieser Saison geschafft, Europapokal-Teilnehmer zu ärgern. Doch in Freiburg stießen sie an ihre Grenzen. Direkt nach der Pause hatte Maximilian Philipp die Möglichkeit, den Vorsprung des SC auszubauen. Diesmal behielt Riemann die Oberhand. Bei den Abschlüssen von Maximilian Eggestein (53.) und Roland Sallai (56.) musste der Keeper nicht eingreifen. 

Dann bekam auch Riemanns Gegenüber wieder etwas zu tun. Als aber Christopher Antwi-Adjei frei vor Atubolu auftauchte, meisterte der Freiburger Torwart die Prüfung mit Bravour. Es war die beste Ausgleichsmöglichkeit des VfL, der seit 27 Jahren auf einen Erfolg in Freiburg wartet. Danach waren die Gastgeber wieder am Drücker, verpassten aber die frühzeitige Entscheidung und mussten deswegen lange zittern.

Von Maximilian Wendl, dpa

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