Ehrenpräsident Uli Hoeneß bezeichnet die Berufung von Oliver Kahn zum Vorstandsvorsitzenden als großen Fehler. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Felix Hörhager/dpa)

Uli Hoeneß hat im Sonntags-Stammtisch des BR Fernsehens zu den Wahlen im Freistaat mit Aussagen zum FC Bayern München aufhorchen lassen.

Angesprochen auf den früheren Leipzig-Manager Max Eberl als Kandidaten für den Vorstand des deutschen Meisters, verriet der Ehrenpräsident seine Vorstellungen. «Ich schätze, dass wir die nächsten sechs bis zwölf Monate die Personalbesetzung haben, die die Zukunft dann machen soll», sagte Hoeneß. 

In der Sendung ging es vorrangig um Politik, Hoeneß sprach aber auch über seinen geliebten FC Bayern. Als der Moderator sagte, dass Hoeneß beim FC Bayern Vorstand und Trainer ausgetauscht habe, betonte dieser: «Den Trainer habe nicht ich ausgetauscht.» Und Hoeneß ergänzte: «Was nicht unbedingt klug war.» Die Münchner hatten sich Ende März von Trainer Julian Nagelsmann getrennt, Thomas Tuchel wurde sein Nachfolger.

Hoeneß hofft, dass der nun von Jan-Christian Dreesen geleitete Vorstand bald so aufgestellt sein wird, dass er selbst wieder etwas weniger handeln muss. «Dann werden sich Karl-Heinz Rummenigge und ich wieder etwas zurückziehen auf den Aufsichtsratsposten, der ja nur beratend tätig sein soll. Im Moment haben wir eher auch operative Aufgaben. Bis wir merken, dass das Schiff wieder geradeaus fährt», sagte der 71 Jahre alte Ehrenpräsident des deutschen Fußball-Rekordmeisters.

Hoeneß: Berufung von Kahn war ein großer Fehler

Hoeneß äußerte sich auch noch einmal zur Trennung von Oliver Kahn, der als Vorstandsvorsitzender im Mai gehen musste. «Das allerwichtigste ist, wenn man was verändern will, dass man bei sich anfängt und zugibt, dass man Fehler gemacht hat. Und die Berufung von Oliver Kahn als Vorstandsvorsitzender war ein großer Fehler», sagte Hoeneß, «und als ich erkannt habe, dass der das nicht kann, habe ich mit Karl-Heinz Rummenigge zusammen das geändert.» Hoeneß und Rummenigge gehören beide dem Aufsichtsrat an. 

Zum neuen DFB-Geschäftsführer Andreas Rettig äußerte sich Hoeneß zurückhaltend. «Ich habe mich mit der Personalie nicht so sehr beschäftigt», sagte Hoeneß. Aber Rettig habe ohnehin mehr mit der Verwaltung als mit der Nationalmannschaft zu tun.

Positive Impulse erwartet der langjährige Manager und Präsident des FC Bayern von Bundestrainer Julian Nagelsmann. «Der ist vollkommen unverbraucht. Er hat sich jetzt gut erholt, der wird volle Fahrt nach vorne fahren», sagte Hoeneß. Nagelsmann startet mit der Nationalmannschaft auf eine Länderspielreise in die USA.

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