Julian Nagelsmann zeigt sich in den USA mit demonstrativ guter Laune. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Federico Gambarini/dpa)

So ein Lächeln hat man bei der Fußball-Nationalmannschaft schon lange nicht mehr gesehen. Mit demonstrativ guter Laune zeigte sich Julian Nagelsmann nach der Ankunft in Nordamerika vor dem Teamhotel mit dem passenden Namen: Renaissance, also Wiedergeburt.

So viel Symbolcharakter kann der Bundestrainer vor seiner Länderspiel-Premiere in Übersee gut gebrauchen. Thomas Müller blinzelte gegen die tief stehende Sonne und zeigte das Victory-Zeichen in Foxborough. Dann eilte auch er in das Hotel, in dem fleißige Angestellte gerade den schwarzen Läufer am Empfang emsig gesaugt hatten.  

«We are ready»

Noch im Flieger hatte Bayern-Profi Müller als Sitznachbar von Rückkehrer Mats Hummels ein Video gepostet und vielsagend in die Kamera gesprochen: «We are ready.» Bereit fühlen sie sich wieder bei der DFB-Elf nach vielen Enttäuschungen. Mit der ersten Trainingseinheit auf dem Gelände des nach schmerzhaften Niederlagen ebenfalls in einer sportlichen Krise verfangenen NFL-Clubs New England Patriots will Nagelsmann heute Abend deutscher Zeit den Fokus auf die sportliche Justierung Richtung Heim-EM in acht Monaten legen. 

«Wir haben nicht die kompletten sechs Trainingstage, an denen wir voll belasten können. Aber natürlich versuchen wir schon, die Zeit, die wir haben, maximal zu nutzen», sagte Nagelsmann. «Natürlich versuchen wir schnellstmöglich, Inhalte rüberzubringen, mal die erste Grundstruktur zu schaffen», erläuterte der Bundestrainer seinen US-Plan. 

Havertz kommt nach Zahn-OP

Vorläufig hat der 36-Jährige dafür 25 Spieler im Aufgebot, darunter vier Torhüter. Kapitän Ilkay Gündogan und Marc-André ter Stegen waren noch gestern Abend (Ortszeit) aus Barcelona kommend in Boston eingetroffen. Offensivmann Kai Havertz wird nach seiner Zahn-Operation am Mittwoch in Nordamerika erwartet. 

Die deutsche Mannschaft bestreitet am Samstag um 21.00 Uhr deutscher Zeit (RTL live) in Hartford ihr erstes Test-Länderspiel unter dem neuen Bundestrainer gegen den Gastgeber USA. Unter den Zuschauern wird dann nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur auch Oliver Bierhoff sein – rund zehn Monate nach seinem Aus als DFB-Direktor nach dem WM-Debakel in Katar. Bierhoff kam gestern mit einem Lufthansa-Flug aus München wenige Stunden nach dem DFB-Tross in Boston an. 

Am 18. Oktober folgt in Philadelphia um 2.00 Uhr morgens deutscher Zeit das Duell mit Mexiko als weiterem WM-Gastgeber 2026. Der DFB hatte für die Reise zuletzt viel Kritik einstecken müssen, unter anderem von Bayern-Trainer Thomas Tuchel wegen der aus seiner Sicht unnötig hohen Belastung für die Profis in der aktuellen Saisonphase. 

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