Deutschlands Ilkay Gündogan im Zweikampf mit zwei Niederländern. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Federico Gambarini/dpa)

Die komplizierte und mathematisch anspruchsvolle Phase der EM-Qualifikation ist vorbei. 21 von 24 Teilnehmern – darunter auch der ohnehin gesetzte Gastgeber Deutschland – stehen fest und können für das Turnier im Sommer 2024 (14. Juni bis 14. Juli) planen.

Wer kommt als Gegner in der Vorrunde infrage? Auf wen trifft das Team von Bundestrainer Julian Nagelsmann frühestens in den K.o.-Spielen? Und wie geht es – nach der Auslosung am 2. Dezember in Hamburg – mit der Qualifikation weiter? Die wichtigsten Fragen:

Wie sehen mögliche Gruppen für Deutschland aus?

EM-Halbfinalist Dänemark, die Niederlande und Titelverteidiger Italien wäre auf dem Papier die wohl schwierigste Gruppe für Deutschland. Denkbar ist allerdings auch eine machbare Staffel mit Albanien, Slowenien und einem schwachen Playoff-Teilnehmer.

Mögliche Gegner aus Topf 2: Ungarn, Türkei, Rumänien, Dänemark, Albanien, Österreich

Mögliche Gegner aus Topf 3: Niederlande, Schottland, Kroatien, Slowenien, Slowakei, Tschechien

Mögliche Gegner aus Topf 4: Italien, Serbien, Schweiz, Playoff-Gewinner A, Playoff-Gewinner B, Playoff-Gewinner C

Die drei Playoff-Gewinner sind mögliche Rivalen für die Vorrunde, bleiben aber bis zum März noch Fragezeichen.

Wem geht der Gastgeber zunächst aus dem Weg?

Einigen der stärksten Rivalen, denn der Topf 1 mit Deutschland ist bestens besetzt. Auch Vize-Weltmeister Frankreich, England, Belgien, Spanien und Portugal mit Superstar Cristiano Ronaldo sind in Topf 1 gesetzt. «Die Idealkonstellation ist, dass wir uns mit denen beschäftigen, wenn wir weiterkommen», sagte Nagelsmann. Auf die anderen Gruppenköpfe kann sein Team frühestens ab dem Achtelfinale treffen.

Wer hat noch Chancen auf ein EM-Ticket?

Zwölf Nationen kämpfen im nächsten Frühjahr um die drei offenen Startplätze. Es gibt keine Rechenspiele und Wenn-dann-Konstellationen mehr, sondern es wird nur noch im K.o.-System gespielt. Die Polen um Robert Lewandowski sind der wohl namhafteste Anwärter. Aber auch große Außenseiter wie Kasachstan und Luxemburg haben die Chance auf eine EM-Premiere. Israel und die Ukraine sind ebenfalls in den Playoffs vertreten.

Wie laufen die Playoffs ab?

Es werden drei Turniere mit je vier Teams gespielt, die jeweiligen Sieger qualifizieren sich für die EM. In Pfad A sind sicher Polen, Wales und Estland vertreten, das vierte Team muss noch per Los ermittelt werden. In Pfad B spielen auf jeden Fall Israel und Bosnien-Herzegowina. Der Pfad C ist bereits komplett und beinhaltet Georgien, Griechenland, Kasachstan und Luxemburg.

Was wird wann ausgelost?

An diesem Donnerstag gibt es in Nyon eine kleine Auslosung. Ausgelost wird ein Team, das aus Pfad B nach oben in Pfad A rückt. Dafür infrage kommen Finnland, Ukraine und Island. Die anderen beiden Nationen bleiben in Pfad B. Zudem wird das Heimrecht der drei Endspiele ermittelt. Am 2. Dezember (18.00 Uhr) wird dann in Hamburg die Endrunde ausgelost.

Die EM-Lostöpfe in der Übersicht:

Topf 1 Deutschland A1 gesetzt Portugal Frankreich Spanien Belgien England
Topf 2 Ungarn Türkei Rumänien Dänemark Albanien Österreich
Topf 3 Niederlande Schottland Kroatien Slowenien Slowakei Tschechien
Topf 4 Italien Serbien Schweiz Sieger Playoff A: Polen, Wales, Estland und ein Team aus Finnland, Ukraine und Island Sieger Playoff B: Israel, Bosnien-Herzegowina und zwei Teams aus Finnland, Ukraine und Island Sieger Playoff C: Georgien, Griechenland, Kasachstan, Luxemburg

Die Duelle in den EM-Playoffs

1 2 3 4
Pfad A Polen Wales Finnland oder Ukraine oder Island* Estland
Pfad B Israel Bosnien-Herzegowina Finnland oder Ukraine* Ukraine oder Island*
Pfad C Georgien Griechenland Kasachstan Luxemburg

* nach Los-Entscheid der UEFA am 23.11. für Teilnehmer Pfad A

Modus: In jedem Pfad spielen Team 1 – Team 4 und Team 2 – Team 3. Die Sieger dieser Halbfinals ermitteln in Endspielen in ihrem Pfad die drei EM-Teilnehmer. Für das Endspiel wird das Heimrecht ausgelost.

Patrick Reichardt, Arne Richter und Jan Mies, dpa

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