Jürgen Klopp schaut vor dem Beginn des Fußballspiels im Toulouse-Stadion in die Runde. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Thibault Camus/AP/dpa)

Als Jürgen Klopp die erste Saisonniederlage des FC Liverpool in der Europa League erklären wollte, wurde er von den Jubelgesängen der euphorisierten Fans des FC Toulouse übertönt.

«Und wer hatte die Idee, die Pressekonferenz hier abzuhalten? Das wäre eine sehr interessante Frage. Wow!», sagte der deutsche Fußball-Trainer, der über den immensen Geräuschpegel außerhalb des Raums sichtlich erstaunt war.

Während die Anhänger des französischen Erstligisten lautstark feierten, haderte Klopp mit der aus seiner Sicht «wohlverdienten» 2:3-Niederlage am Donnerstagabend. «Defensiv war es einfach nicht gut genug», sagte der 56-Jährige. 

Tabellenführung trotz Niederlage

Vor dem Anpfiff gab es jedoch eine sehr gute Nachricht für Klopp und vor allem für seinen Stürmer Luis Díaz: Der Vater des kolumbianischen Nationalspielers war nach fast zwei Wochen der Entführung durch die linke Guerillaorganisation ELN freigelassen worden. «Zeitlich könnte es nicht besser sein», sagte Klopp unmittelbar vor dem Spiel.

Einen sportlichen Sieg gab es für den englischen Premier-League-Club dennoch nicht. Der vermeintliche Ausgleich von Jarell Quansah in der Nachspielzeit, der von den Schiedsrichtern aufgrund eines vorherigen Handspiels von Teamkollege Alexis Mac Allister nach Videoansicht zurückgenommen wurde, hätte zählen müssen, meinte Klopp. Es sei kein Handspiel gewesen, zudem sei die Aktion weit vor dem Tor passiert. Der Ausgleich hätte «das Spiel nicht besser gemacht», gab der Coach der Reds zu, «aber es hätte sich in der Tabelle besser angefühlt».

Trotz der Niederlage führt Liverpool die Tabelle der Gruppe E mit neun Punkten nach vier Spielen weiter vor Toulouse an und hat beste Chancen aufs Achtelfinale. 

Die Freude beim Außenseiter aus Toulouse war dagegen riesengroß. Der Club postete auf der Social-Media-Plattform X (ehemals Twitter) noch am Abend ein Bild der Siegermannschaft vor ihren Fans und schrieb dazu: «Eine Gruppe. Ein Stadion. Eine Stadt. In die Geschichte!»

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