Ajax musste sich im Pokal dem Amateurclub USV Hercules geschlagen geben. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Gerrit Van Keulen/ANP/dpa)

Ajax Amsterdam ist nur noch ein Schatten früherer Glanzzeiten. Vorläufiger Negativhöhepunkt war die historische Pokalpleite des niederländischen Fußball-Rekordmeisters gegen den Amateurclub USV Hercules – was selbst im Ausland für heftige Kritik sorgte.

Eine «außerirdische Blamage für Ajax» titelte «De Telegraaf», selbst die spanische «Marca» sprach von einem «skandalösen Versagen. Der Club steigt in die Unterwelt ab!» Der 20-malige Cupsieger war durch ein 2:3 beim Viertligisten Hercules in der zweiten Runde ausgeschieden und damit erstmals in der Pokal-Historie an einem Amateurverein gescheitert. 

«Katastrophensaison»

«Damit hat die Katastrophensaison von Ajax einen neuen historischen Tiefpunkt erreicht», schrieb «De Telegraaf». «De Volkskrant» sprach von einem Fall «in einen Krater, von dem der Boden offensichtlich noch nicht erreicht ist». Die Mannschaft habe sich mehr als blamiert. «Sogar gegen Amateure kann Ajax nicht verteidigen … und auch nicht anständig angreifen.»

Der Rekordmeister aus der Landeshauptstadt steckt in der wohl schwersten Zeit seiner Geschichte – inklusive schwerer Vorstandskrise. Im Oktober lag Ajax sogar auf dem letzten Platz der Eredivisie. Unter dem neuen Trainer John van ‚t Schip hat sich Ajax nach einem historisch schlechten Saisonstart inzwischen auf Rang fünf verbessert. Der Rückstand auf Spitzenreiter PSV Eindhoven beträgt aber schon 23 Punkte.

Brian Brobbey und Chuba Akpom hatten mit ihren Toren in der 83. und 88. Minute zwar spät noch einen 0:2-Rückstand ausgeglichen, doch in der Nachspielzeit machte Mats Grotenbreg mit dem Siegtor für den Außenseiter die Sensation perfekt.

«Das hätte nicht passieren dürfen», sagte Ajax-Assistenztrainer Michael Valkanis nach der Partie. Er vertrat Chefcoach van ‚t Schip, der wegen der Hochzeit seines Sohnes in Australien ist. «Wir gehen durch eine sehr schwierige Saison. Aber wir müssen weiter arbeiten und alles wieder in die Spur bringen», sagte Valkanis.

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