Sorgte für ein kurioses Eigentor im Hamburger Derby: HSV-Keeper Daniel Heuer Fernandes. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Christian Charisius/dpa)

Trotz des Slapstick-Eigentors seines Torwarts Daniel Heuer Fernandes im Stadtderby beim FC St. Pauli hatte HSV-Trainer Tim Walter seinen Humor nicht verloren.

«Das kommt bei den lustigsten Szenen des Jahres und den Highlights rein», sagte er im TV-Sender Sky nach dem 2:2 (0:2) am Freitagabend in der 110. Auflage der Hamburger Stadtmeisterschaft. «Umso bemerkenswerter ist es, wie wir zurückgekommen sind. Da bin ich sehr stolz auf meine Mannschaft.» 

HSV-Doppelschlag nach der Pause

Ein Doppelschlag nach der Pause durch Robert Glatzel (58.) und Immanuel Pherai (60.) bewahrte den einstigen Bundesliga-Dino vor einem Rückschlag im Aufstiegskampf der 2. Fußball-Bundesliga. Immerhin gelang die Aufholjagd beim Tabellenführer aus der Nachbarschaft.

Dennoch muss der HSV nach dem 15. Spieltag fürchten, seinen zweiten Tabellenplatz zu verlieren. Im Klassement hat der ungeschlagene FC St. Pauli (31 Punkte) weiter drei Zähler mehr als der Rivale aus der eigenen Stadt.   

«So wie wir zurückgekommen sind mit den beiden Toren – Hut ab!», hob HSV-Sportvorstand Jonas Boldt das hervor, was ihm am Abend wichtig war. Der Punkt sei mehr als verdient. «Es war nicht so, dass Pauli in der zweiten Halbzeit noch Torchancen hatte.»

Kurioses Eigentor

Das wohl kurioseste Eigentor in der Geschichte des Hamburger Stadtderbys fiel in der 27. Minute. Zu dem Zeitpunkt war der FC St. Pauli dank des Treffers von Jackson Irvine (15.) mit 1:0 in Front. Die Gäste führten einen Abstoß über Stephan Ambrosius und Guilherme Ramos kurz aus. Nach dem Zuspiel von Ramos auf Heuer Fernandes sprang der Ball kurz vor dem Tor auf. 

«Natürlich scheiße, so einen Moment brauchst du nicht. Aber so ist Fußball», sagte Heuer Fernandes zu seinem ersten Eigentor im 180. Zweitligaspiel. «Das ist ein maximal unglücklicher Moment, aber die Reaktion der Mannschaft hat für alle gezeigt, dass wir uns von so etwas nicht unterkriegen.» 

Zur Halbzeit hatte es nicht danach ausgesehen, dass der HSV noch zu einem Remis kommt. Zu dominant war der FC St. Pauli aufgetreten, wirkte reifer und spielerisch besser. Allein klare Offensiv-Aktionen waren selten. «Es ist sehr enttäuschend, nach 90 sehr dominanten Minuten nur mit einem Unentschieden dazustehen», sagte Pauli-Trainer Fabian Hürzeler. 

Der HSV enttäuschte in der ersten Halbzeit und schien im nur sieben Kilometer vom Volkspark entfernten Millerntor-Stadion an die enttäuschenden Auswärtsleistungen in dieser Saison anzuknüpfen.  

Nach der Pause wurden durch Schneefall die Platzverhältnisse schwieriger. Die Gäste kamen mit dem rutschigen Untergrund besser zurecht und glichen durch den Doppelschlag von Glatzel und Pherai aus. Die Partie wurde offener. Am Ende war das Remis leistungsgerecht.

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