Leverkusens Sportchef Simon Rolfes hat eine klare Meinung zu den Investoren-Plänen der DFL. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Tom Weller/dpa)

Sportchef Simon Rolfes von Bundesliga-Tabellenführer Bayer Leverkusen wünscht sich einen sachlicheren Umgang mit Investoren im Fußball.

Der Begriff des Investors sei «in Deutschland grundsätzlich sehr negativ besetzt ist», sagte Rolfes (41) im Interview des «Sportbuzzers»: «Man befürchtet, dass der wahre Fußball verloren geht, weil der Investor gleich den ganzen Laden übernimmt. Aber das ist natürlich völliger Quatsch.» Die Realität sei, «dass es in der Bundesliga längst Investoren, Kleinaktionäre oder auch Anteilseigner gibt. Und damit meine ich nicht nur Bayer 04 Leverkusen.»

Der ehemalige Profi geht nicht davon aus, dass man Fans durch den Einstieg neuer Geldgeber verlieren werde. «Bei aller Traditionsverbundenheit ist es doch auch die Realität, dass man nur mit Luft und Liebe nicht weiterkommt», sagte Rolfes: «Ich bin überzeugt, dass vielen der Fans die Notwendigkeit der Internationalisierung und finanzieller Kooperationen bewusst ist.»

«Auch andere schlafen nicht»

Die Frage sei auch, welche Qualität man für die Bundesliga im internationalen Vergleich wolle. «Mein Gefühl sagt mir, dass die Fans wollen, dass wir international wettbewerbsfähig sind und in der Champions League und der Europa League ab und zu auch mal ein Spiel gewinnen», sagte Rolfes. Dabei gehe es nicht nur darum, den Anschluss zur englischen Premier League nicht zu verlieren. «Auch andere schlafen nicht, Multi-Club-Ownership-Modelle gibt es etwa auch in La Liga, Ligue 1 und Serie A», sagte Rolfes: «Das ist wie auf dem freien Arbeitsmarkt, und am Ende orientieren sich die Spieler auch an den Ligen, wo sie das meiste Geld verdienen.»

Bei der Mitgliederversammlung am Montag hatte die Deutsche Fußball Liga (DFL) von den Proficlubs das Mandat erhalten, konkrete Verhandlungen mit einem strategischen Vermarktungspartner aufzunehmen. Für eine prozentuale Beteiligung an den TV-Erlösen soll ein Finanzinvestor bis zu einer Milliarde Euro zahlen. Der Vertrag soll eine Maximallaufzeit von 20 Jahren haben. Diese Vereinbarung stößt bei vielen Vereinsanhängern auf Ablehnung.

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