Dortmunds Niclas Füllkrug (l) lässt sich nach dem Sieg seiner Mannschaft von den Fans feiern. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Bernd Thissen/dpa)

Das Rampenlicht nach seinem ersten Dreierpack im schwarz-gelben Trikot nutzte Niclas Füllkrug zur Werbung in eigener Sache. Beim Interview-Marathon im Anschluss an das 3:1 (1:1) des BVB über den VfL Bochum wirkte er ähnlich souverän wie zuvor auf dem Platz.

Auf die Frage, ob er damit die drei Treffer des Stuttgarters Deniz Undav an Tag zuvor gegen Leipzig gekontert und im Zweikampf um den Stammplatz im Sturm der DFB-Auswahl ein Zeichen gesetzt habe, reagierte er mit einem schelmischen Lächeln.

«Wieso?», antwortete der 30-Jährige und verwies auf seine zehn Tore und zwei Assist in bisher 13 Einsätzen für die Nationalmannschaft. «Da weiß ich nicht, was man sucht. Jemanden, der in 13 Spielen 25 Tore macht? Den findet man nicht in Deutschland.»

An Selbstvertrauen mangelt es Füllkrug offenbar nicht. Die Antwort auf die jüngsten Schlagzeilen über sein Formtief in Dortmund und die wachsende teaminterne Konkurrenz durch Jungprofi Youssoufa Moukoko gab der ehemalige Bremer auf dem Platz. Gleich zweimal behielt er im Elfmeterduell (7./90.+1) mit dem als Strafstoß-Spezialisten bekannten VfL-Keeper Manuel Riemann die Nerven und bewahrte sein Team zudem mit dem 2:1-Führungstreffer (72.) vor einem Rückschlag.

Für den Spielball, den er als Andenken mit in die Kabine nahm, hat er nur bedingt Verwendung. «Er wurde mir in die Hand gedrückt. Aber eigentlich habe ich keinen Platz. Den packe ich wieder aus, wenn ich ein Enkelkind habe und dem davon erzähle», scherzte Füllkrug. 

BVB erstmals seit November wieder auf Champions-League-Platz

Dank seiner Saisontore sieben, acht und neun gewann die Borussia zum dritten Mal in Serie und kehrte als Tabellenvierter erstmals seit Ende November wieder auf einen Champions-League-Platz zurück. «Natürlich gibt es noch Luft nach oben», kommentierte Füllkrug die lange Zeit durchwachsene Vorstellung seines Teams gegen Bochum, verwies aber auf den jüngsten positiven Trend. «Man muss immer den Prozess sehen. Ich bin sehr einverstanden damit, dass wir uns im Moment das Selbstverständnis erarbeiten, Siege einzufahren.»

Ähnlich sah es Trainer Edin Terzic: «Wir haben kein überragendes Spiel gemacht, kein perfektes Spiel. Aber wir haben wieder einen Schritt nach vorn gemacht.» Mit einem Sieg am kommenden Spieltag beim Tabellen-13. aus Heidenheim, gegen den in der Hinrunde daheim nur ein 2:2 gelang, soll der Trend fortgesetzt und die Ausgangslage im Kampf um einen Champions-League-Platz weiter verbessert werden. «Am Freitag müssen wir wieder performen», forderte Nico Schlotterbeck, dessen Eigentor in der 45. Minute die Borussia zwischenzeitlich ins Wanken gebracht hatte.

Von