«Er wird uns fehlen als Persönlichkeit, als Mensch», sagte FCB-Präsident Herbert Hainer bei der Trauerfeier für Franz Beckenbauer. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Sven Hoppe/dpa)

Bayern-Präsident Herbert Hainer hat die gestorbene Fußball-Legende Franz Beckenbauer bei der großen Gedenkfeier in der Münchner Allianz Arena mit emotionalen Worten gewürdigt.

«Mia san Franz. Er wird uns fehlen als Persönlichkeit, als Mensch. Man musste ihn einfach bewundern», sagte Hainer in seiner Trauerrede vor rund 30.000 Besuchern: «Der FC Bayern wird immer ein Kaiserreich bleiben – und das auf ewig.»

Beckenbauer sei «ein Vorbild für alle Generationen», gewesen, ergänzte Hainer. Zu seinem Tod sagte er: «Die Welt des FC Bayern München, die gesamte Fußballwelt wurde dunkler. Für den FC Bayern München bedeutete Franz Beckenbauer alles.» Doch der Präsident des deutschen Fußball-Rekordmeisters sagte auch: «Franz glaubte fest daran, dass der Tod nur eine Etappe ist. Dass er ein Teil von uns bleibt. Lieber Franz – dieser Gedanke ist tröstlich, dass Du weiter bei uns bist.»

Neben Hainer gedachten im Stadion des FC Bayern München auch andere Größen aus Sport und Politik sowie zahlreiche Fans des am 7. Januar gestorbenen Fußball-«Kaisers». Beckenbauer war als Spieler und Trainer Weltmeister geworden und hatte als OK-Chef maßgeblichen Anteil am Erfolg der Heim-WM 2006.

Steinmeier bei Trauerrede: «Danke für alles»

Mit emotionalen Worten hat auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier der gestorbenen Fußball-Legende gedacht. «Ich weiß nicht, ob die Engel im Himmel Sport treiben. Aber wenn, dann werden sie in den vergangenen Tagen schon sicher diese neue, etwas bayerisch klingende Stimme gehört haben: ‚Geht‘s raus und spielt‘s Fußball!’», sagte der 68-Jährige in seiner Trauerrede: «Eine Stimme, die wir alle kennen und die uns jetzt für immer fehlen wird. Die Stimme des Kaisers. Die Stimme Franz Beckenbauers.»

Auf der ganzen Welt hätten die Menschen Beckenbauer «bewundert, verehrt, geliebt», ergänzte Steinmeier: «Als diplomatisches Naturtalent wurde er zum beliebtesten Botschafter unseres Landes.» Beckenbauer habe sich «um Deutschland verdient gemacht», äußerte der Bundespräsident. Er habe dem Land nicht nur ein Fußball-Sommermärchen geschenkt, «sondern er hat einen neuen, freundlichen Blick auf uns selbst geschenkt, und das vergessen wir nicht».

Deshalb sei dies nicht nur ein Abschied von einem einstigen Weltklasse-Fußballer, sagte Steinmeier. «Wir nehmen auch Abschied von einem großartigen Menschen. Sein Können hat uns begeistert, sein freundliches Auftreten die Menschen gewonnen, seine Fairness und seine Haltung standen seiner Begabung nie nach.» Als Bundespräsident wolle er daher im Namen aller sagen: «Danke, Franz Beckenbauer, danke für alles.»

Söder würdigt Beckenbauer als «Fußball-Gott»

Für Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) war Beckenbauer «schon eine Art Fußball-Gott und einer der allerallergrößten Bayern». Söder würdigte den «Kaiser» als «zeitlose Ikone. Drei Generationen haben ihn bewundert und geschätzt.»

Beckenbauer habe den FC Bayern «in die große goldene Ära geführt. Wissen Sie, was mich immer beeindruckt? Das sind alles Spieler mit einem starken Selbstbewusstsein. Aber einen haben sie immer als den Chef anerkannt, einem sind sie gefolgt. Und wenn er gesagt hat, wir raufen uns zusammen und werden Weltmeister: Dann sind sie ihm gefolgt. Das war Franz Beckenbauer, der Chef des deutschen Fußballs», erklärte Söder.

Beckenbauer beeindruckte Söder insbesondere durch seinen Charakter. «Erfolge auf dem Platz sind das eine, aber Erfolge als Mensch sind besonders beeindruckend.» Söder schloss seine Rede mit den Worten: «Gott schütze Franz Beckenbauer.»

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