Peter Fischer ist der Präsident von Eintracht Frankfurt. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Arne Dedert/dpa)

Eintracht Frankfurts scheidender Präsident Peter Fischer hat einen größeren Wunsch, als den Gewinn der deutschen Fußball-Meisterschaft der Hessen zu erleben.

«Ich muss nicht unbedingt deutscher Meister werden, auch wenn man das gerne zehnmal hintereinander werden möchte», sagte der 67 Jahre alte Sportfunktionär im Interview der Deutschen Presse-Agentur. «Wenn ich es erleben würde, wäre ich aber unglaublich glücklich.»

Für ihn wäre hingegen wichtig, «Integration und Verständigung zu schaffen und unseren Kampf gegen Nazis und Rechtsextremismus weiter zum Erfolg zu führen», sagte er. «Damit wäre ich als künftiger Ehrenpräsident sehr zufrieden.» Fischer wird am kommenden Montag auf der Mitgliederversammlung des Bundesligisten nach mehr als 23 Jahren im Amt nicht mehr kandidieren. Nachfolger soll auf der Mitgliederversammlung der Geschäftsmann Mathias Beck werden.

Engagement für Werte der Demokratie

Viel Anerkennung hat sich Fischer über die sportlichen Erfolge hinaus durch sein Engagement für die Werte der Demokratie, gegen Antisemitismus und rechts erworben. So hatte er vor Jahren gesagt, AfD-Wähler hätten bei der Eintracht nichts verloren, woraufhin er angefeindet worden war.

«Es gab hunderte von Anzeigen, die ich bekommen habe. Es gab unendliche Bedrohungen. Da waren schlimme dabei, aber am Ende weiß man auch, dass man alles richtig gemacht hat», sagte Fischer. Es habe aber auch eine gute Seite gegeben. Viele tausende von Menschen seien in den Club eingetreten – wegen dieser Werte: «Wir haben da definitiv etwas bewirkt – auch bei dem einen oder anderen Verein und Verantwortlichen, sich ebenso deutlich zu positionieren. Es könnten noch viel mehr werden, doch daran werde ich arbeiten.»

Er wünsche sich mehr gesellschaftspolitisches Engagement des Sports und des Fußballs. «Um den großen Problemen zu begegnen – der Verlust von demokratischen Werten, der Hass, die Lügen, die Spaltung oder die Ausgrenzung von Menschen in schlimmster Art und Weise – ist der Sport und die Bundesliga mehr als geeignet», betonte Fischer.

Auch die Fußball-EM im Sommer in Deutschland könnte Positives bewirken: «Ich denke, dass wir auch bei der Europameisterschaft wieder zeigen können, dass egal woher die Besucher und Fans kommen, welchen Glauben und welche Hautfarbe sie haben, sie willkommen sind. Solche Großereignisse können helfen.»

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